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Hauptseminar: HS: Das hebräische Estherbuch und seine frühe Wirkungsgeschichte - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: HS: Das hebräische Estherbuch und seine frühe Wirkungsgeschichte
Semester WS 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 5
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 20.10.2021 10:30 - 12:00, Ort: (Haus 30, Seminarraum E (Geseniusraum))
Teilnehmende
Voraussetzungen Hebraicum und Graecum
Studiengänge (für) Studierende Diplom / Kirchliches Examen im Hauptstudium (Aufbaumodul AT oder Wahlbereich)
Studierende anderer Studiengänge mit Hebräisch- und Griechischkenntnissen
SWS 2

Themen

Est 1–3 – Das Setting, Est 4–6 – Wo ist Gott?, Est 7–10 – Purim, Biblischer Kontext: Exodusgeschichte, Biblischer Kontext: Daniel und Esra–Nehemia, Das Estherbuch der Septuaginta, Der sog. Α-Text des Estherbuches, Das altlateinische Estherbuch, Die Esthergeschichte bei Josephus, Schluss-Sitzung

Räume und Zeiten

(Haus 30, Seminarraum E (Geseniusraum))
Mittwoch: 10:15 - 11:45, wöchentlich (12x)
Mittwoch, 10.11.2021 10:15 - 11:45

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Das hebräische Estherbuch erzählt von der Verfolgung und Errettung der Juden im persischen Großreich, ohne Gott auch nur ein einziges Mal zu erwähnen. Zugleich handelt es sich, jedenfalls nach der Mehrzahl seiner Ausleger, um ein zutiefst theologisches Buch. Gerade deshalb bietet sich das Estherbuch als aktuelles Thema evangelischer Theologie an – in einem historischen Kontext, in dem trotz vorherrschender Konfessionslosigkeit der Antisemitismus grassiert. Wie wichtig das Estherbuch und seine Thematik vor allem in der hellenistischen Diaspora war, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass in relativ kurzer Abfolge mehrere hebräische und griechische Versionen entstanden sind. Diese setzen jeweils spezifische theologische Akzente und stellen verschiedene literarische und historische Bezüge her. Nicht der einzige, aber der wohl auffälligste Unterschied liegt in der Rolle Gottes und der jüdischen Religion.

Wir werden uns im Seminar sowohl mit den theologischen Hintergründen als auch mit verwendeten literarischen Techniken der Estherversionen befassen. Eine Frage wird sein, inwiefern die früheste Wirkungsgeschichte indirekte Rückschlüsse auf die Intention der Verfasser erlaubt – zum Beispiel, wenn Implizites explizit gemacht wird. Eine Rolle spielen wird auch die Frage, wie sich die textgeschichtliche Realität der überlieferten Versionen zur traditionellen Anschauung von der Arbeitsweise der Redaktoren der biblischen Bücher verhält. Da wir hebräische und griechische Texte analysieren wollen, sind Hebräisch- und Griechischkenntnisse unabdingbare Voraussetzungen für die Teilnahme.