MLU
Seminar: [BA-VM/BA-S] [Seminar/Übung] Familie und soziale Plazierung im 19. Jahrhundert. - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [BA-VM/BA-S] [Seminar/Übung] Familie und soziale Plazierung im 19. Jahrhundert.
Untertitel wöchentliches [Seminar]: Forschungsfragen und Forschungsstände / Blockveranstaltung [Übung]: Von der Quelle zur Hausarbeit
Semester WS 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 16
maximale Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Dienstag, 12.10.2021 10:30 - 12:00, Ort: Seminarraum 18 (Raum 1.11) [LuWu 2]
SWS 4

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Die Familie ist ein wichtiger Faktor bei der Reproduktion sozialer Ungleichheit. Indem sie durch den Einsatz ihrer ökonomischen, sozialen und kulturellen Ressourcen Einfluss auf den beruflichen Werdegang, den Bildungsgrad oder die Beziehungsbildung ihrer Angehörigen nimmt, trägt die Familie maßgeblich zur Verdichtung sozialer Barrieren bei. Zu familiär gesteuerten Plazierungsprozessen zählen vorrangig die berufliche Mobilität, die soziale Herkunft von SchülerInnen und StudentInnen und das Heiratsverhalten. Das Interesse der empirischen Sozialgeschichte richtet sich dabei insbesondere auf das 19. Jahrhundert, das im Unterschied zur ständischen Gesellschaft als Klassengesellschaft gilt. Führte die Erosion ständischer Privilegien zu einer Auflockerung gesellschaftlicher Grenzen? Setzte der Berufsstrukturwandel in Folge der Industrialisierung und Urbanisierung Mobilitätspotenziale frei? Profitierten alle sozialen Schichten gleichermaßen von dem Ausbau des Bildungswesen?

Die Lehrveranstaltung wird den aufgeworfenen Fragen nachgehen und klassische Studien dieses Forschungsstrangs zum Diskussionsgegenstand haben. Daneben ist es das Ziel der Veranstaltung, Ihnen die methodischen Kompetenzen zu vermitteln, selbständig familiäre Plazierungspraktiken zu erforschen. Der Schwerpunkt liegt also auf zweierlei: Im Seminar geht es darum, ein theoretisches Verständnis für den Forschungsstrang zu entwickeln, seine Erkenntnisziele zu begreifen und einen Überblick über konkurrierende Forschungsmeinungen zu erhalten. In der Übung sollen Sie lernen, wie Sie selbst empirische Forschung betreiben können. Die Übung gibt daher eine technische Einführung in die Arbeit mit Forschungsdaten und deren Auswertung.

Mit Ihrer Anmeldung tragen Sie sich sowohl für das Seminar als auch die Übung ein. Die Anmeldung für eine weitere Lehrveranstaltung im Modul ist nicht nötig. Das Seminar findet wöchentlich statt. Die Übung ist als Blockveranstaltung konzipiert.

Studienleistungen: schriftliche und mündliche Aufgaben.
Prüfungsleistung: Hausarbeit.

Literaturhinweise:
Kocka, Jürgen (1980) : Sozialstruktur und Arbeiterbewegung - die Entstehung des Leipziger Proletariats. Rezension von: Hartmut Zwahr: Zur Konstituierung des Proletariats als Klasse. Strukturuntersuchung über das Leipziger Proletariat während der industriellen Revolution. Berlin: Akademie-Verlag, 1978, Archiv für Sozialgeschichte 20 (1980, S. 584-592, http://hdl.handle.net/10419/122994

David Sabean: Die Ästhetik der Heiratsallianzen. Klassencodes und endogame Eheschließung im Bürgertum des 19. Jahrhunderts. In: Historische Familienforschung: Ergebnisse und Kontroversen. Michael Mitterauer zum 60. Geburtstag. Frankfurt a. M./New York 1997, 175-170, https://escholarship.org/uc/item/3044093z

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [BA-VM/BA-S] [Seminar] Häuser, Straßen, Viertel: Soziale Segregation im 19. Jahrhundert".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 27.09.2021, 00:00 bis 10.10.2021, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.