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Seminar: MA Franz Rosenzweigs „Sprachdenken“ in seinen Übersetzungen der Poesie des Jehuda Halevi - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: MA Franz Rosenzweigs „Sprachdenken“ in seinen Übersetzungen der Poesie des Jehuda Halevi
Untertitel Zur Aktualität des deutsch-jüdischen Denkens
Veranstaltungsnummer OSW.05798.01
Semester WS 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 0
erwartete Teilnehmendenanzahl 8
Heimat-Einrichtung Jüdische Studien / Judaistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Dienstag, 19.10.2021 15:30 - 17:00
Art/Form MA Jüdische Philosophie und Geistestgeschichte
ECTS-Punkte 10

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Dienstag: 15:30 - 17:00, wöchentlich

Kommentar/Beschreibung

Ab 1922 hat Franz Rosenzweig (1886-1929) fünfundneunzig Gedichte des mittelalterlichen Dichters und Gelehrten Jehuda Halevi (1075-1141) ins Deutsche übersetzt. Die Lektüre dieser Übersetzungen ist eine einzigartige, nicht nur philologische, sondern auch ästhetische und theologische Leistung. Rosenzweig ging nicht nur um den Zusammenklang der deutschen und hebräischen Sprache, sondern – ähnlich wie in seiner Bibelübersetzung – um einen Zusammenklang von „Deutschtum“ und „Judentum“ wie auch um eine Renaissance jüdischer Spiritualität. Genau dies war auch das Projekt von Rosenzweigs Hauptwerk, dem „Stern der Erlösung“, in dem er sein sogenanntes „Sprachdenken“ entwickelt hat: eigentlich eine Kulturkritik, welche sich gegen zeitlos-universales Denken und für ein (transkulturelles) Denken als dialogisches Ereignis im Hier und Jetzt aussprach. Ziel des Seminars wird es sein, uns mit dem Konzept von Rosenzweigs „Sprachdenken“ im Kontext der Situation der deutschen Juden zu Beginn des 20. Jahrhunderts vertraut zu machen. Anschließend werden wir die Übersetzungen Rosenzweigs zu ausgewählten Gedichten lesen und den Zusammenklang von ihren unterschiedlichen Bedeutungsebenen untersuchen. Ausgangspunkt dieses Nachvollzugs bilden die kompakten Reflexionen, welche Rosenzweig all seinen Übersetzungen beigefügt hat.

Literatur:
-Franz Rosenzweig, „Fünfundneunzig Hymnen und Gedichte“, in: Der Mensch und sein Werk. Gesammelte Schriften, Bd. 4, The Hague: Nijhoff, 1983.
-Barbara Ellen Galli, Franz Rosenzweig and Jehuda Halevi. Translating, Translations, Translators, McGill-Queen‘s University Press 1995.
-Mara Benjamin, „Building a Zion in German(y): Franz Rosenzweig on Yehudah Halevi“, Jewish Social Studies 13,2 (2007), 127-154.