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Seminar: (MA-VI-nVI) Mittelalterliche Urkunden - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: (MA-VI-nVI) Mittelalterliche Urkunden
Semester WS 2018/19
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 3
maximale Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Leitung des Instituts für Geschichte
beteiligte Einrichtungen Geschichte des Mittelalters
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 15.10.2018 18:00 - 20:00

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Das germanische Rechtsleben kam beinahe ohne Schriftlichkeit aus. Streit- und Rechtsfälle wurden in Anwesenheit von Zeugen abgehandelt, die in Zweifelsfällen wieder hinzugezogen werden konnten. Die wichtige Rolle der Zeugen ist auch im mittelalterlichen Urkundenwesen noch nachzuvollziehen. So bestand die früheste Funktion der Urkunden darin, die Namen der bei einem Rechtsakt Anwesenden festzuhalten. Sie sollten den Abschluss des Rechtsvorganges bei späteren Unstimmigkeiten "bezeugen". Da solche Zeugenlisten leicht zu fälschen waren, mussten verschiedene Formen der Beglaubigung entwickelt werden, und dazu gehörte ein bestimmtes, römischen Rechtstraditionen entstammendes Formular, das zwar nicht mehr in allen Feinheiten verstanden, gleichwohl aber als Authentizität versprechendes Merkmal einer Urkunde weiterverwendet wurde. Für einen individuellen Stil war kein Raum, dennoch lassen sich zeittypische oder auch lokale Unterschiede und Gepflogenheiten im Schreibstil erkennen, die heute bei der Beurteilung der Echtheit helfen können. Urkunden wurden für das Verlesen geschaffen, und so wirkte zumindest bei denjenigen der weltlichen und geistlichen Herrscher auch die Schrift selbst repräsentativ: die erste sowie Signum- und Rekognitionszeile, in denen der Aussteller sich selber nannte, wurden durch Auszeichnungsschriften hervorgehoben, der Name des Herrschers zu einem auffallenden Monogramm zusammengezogen. Eine eigenhändige Unterschrift des Ausstellers war zur Beglaubigung nicht notwendig, mitunter tätigte der König immerhin einen "Vollziehungsstrich", der sein Monogramm vollendete.

Anhand ausgewählter Beispiele wird die Entwicklung des mittelalterlichen Urkundenwesens nachvollzogen, zugleich die Geschichte der Disziplin Diplomatik verfolgt. Gearbeitet wird sowohl an deutschen Übersetzungen als auch am lateinischen Original.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldezeitraum: (MA-VI-nVI) Mittelalterliche Urkunden".
Erzeugt durch Migration 128 08:37:22 08/21/18
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 24.09.2018, 00:00 bis 19.10.2018, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.