MLU
Projektseminar: Rituale auf dem Prüfstand - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Projektseminar: Rituale auf dem Prüfstand
Untertitel "Neue Kasualien", digitale Rituale und veränderte Formen der Partizipation und (Co-)Präsenz in Kasualien und Ritualen
Semester SS 2022
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 5
erwartete Teilnehmendenanzahl 16
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Projektseminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 14.04.2022 12:30 - 14:00
SWS 2

Themen

Einführung ins Thema und Organsation des Seminars, Abschluss und Reflexion, Einführung in Kasualpraxis anhand von Wagner-Rau, Segensraum (kulturwiss. Bezüge, Ritualwiss. Entwicklungspsych etc. ), "Neue Kasualien " und "Riskante Liturgien" (z.B. Segenshandlung anlässl. einer Scheidung) mit Impuls Christopher Bischoff, "Ohne Trauerrituale geht es nicht." (Klie), veränderte Bestattungskultur, Veränderungen der Bestattungskultur (Impuls Jytte Hollweg), Henning Luther (Schmerz und Sehnsucht, PT als Schwellenkunde) (Impuls Samuel Sonderhoff), "Die Macht der Kasualdinge" (Ringe, Taufwasser, Kerzen...) Impuls Annika Schmidt, "Ressourcen statt Dramen". Verantwortliche theologische Sprache und Schutzräume (Lungershausen), GD und Rituale als Schutzraum, Macht und Aushandeln im Kasualgespräch/Kasualien für Konfessionslose (Charbonnier/Handke))

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Donnerstag: 12:30 - 14:00, wöchentlich
(Bauwagen Silberhöhe)
Mittwoch, 15.06.2022 16:00 - 17:30

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Veränderungen, Brüche und Auf-Brüche in der Gesellschaft spiegeln sich in der Praxis von Kasualien. Dass die Praxis der Kasualien ein „Testfall für die Sprach- und „Religionsfähigkeit“ der Kirche ist (Wagner-Rau), zeigt sich paradigmatisch am Entstehen sogen. „Neuer Kasualien“ und an einer dynamischen Ritualpraxis, derzeit verdichtet im Kontext der Pandemie: Was, wenn präsentische und gemeinschaftliche Vollzüge nur eingeschränkt möglich sind? Wenn die Form des Segens, Handauflegens und alle Arten der Co-Präsenz neu verhandelt werden müssen? Wie wichtig ist eine Kasualie als Passageritus, wenn beispielsweise eine Konfirmation mehrfach verschoben wird?

Ausgehend von aktuellen Beobachtungen kommen wir in diesem Seminar auf grundlegende kasual- und ritualtheoretische Fragen zu sprechen, die sich vor dem Hintergrund von Hygienebestimmungen und Digitalisierung im Zuge der Pandemie verstärkt stellen: Welche Rolle spielt eine körperliche (Co-)Präsenz der Mitfeiernden? Welche theologische Sprache eignet sich, angemessen mit den Nöten der Menschen in Krisenzeiten umzugehen? Was kennzeichnet digitale Partizipationsformen?

Die Veranstaltung eignet sich als Einstieg in die Kasualpraxis und -theorie wie auch als Vertiefung. Die Bereitschaft zur regelmäßigen Vorbereitung und aktiven Beteiligung sowie Mitgestaltung einer Sitzung durch Übernahme eines Referates und Kurzprotokoll wird erwartet. Das Seminar findet vorauss. als wöchentliches Präsenz-Seminar, ggf. mit einzelnen Online-Sitzungen, statt.

Literatur zur Einführung:
Benjamin Held, Thomas Kirchhoff, Frederike van Oorschot, Philipp Stoellger und Ines-Jacqueline Werkner (Hrsg.), Corona als Riss, Perspektiven für Kirche, Politik und Ökonomie, Heidelberg 2020.
Thomas Klie (Hg.), On Demand. Kasualkultur der Gegenwart, Leipzig 2017.
Ulrike Wagner-Rau, Segensraum. Kasualpraxis in der modernen Gesellschaft (Praktische Theologie heute Band 50), Stuttgart/Berlin/Köln, 20082.