Übung: Übung 4 (BA): Fachwissenschaftliche Schlüsselqualifikationen - Details

Übung: Übung 4 (BA): Fachwissenschaftliche Schlüsselqualifikationen - Details

Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Übung: Übung 4 (BA): Fachwissenschaftliche Schlüsselqualifikationen
Semester SS 2011
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 0
Heimat-Einrichtung Politikwissenschaft
beteiligte Einrichtungen Didaktik der Sozialkunde
Veranstaltungstyp Übung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 14.04.2011 08:00 - 10:00
Voraussetzungen Regelmäßige Teilnahme an Übung und Vorlesung, Recherche- und Leseaufträge ausführen, eine Klausur schreiben.
Studiengänge (für) BA 120, 90, 60
SWS 4 (inkl. Vorlesung)

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Donnerstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich(13x)
Mittwoch, 27.07.2011 09:00 - 10:00

Kommentar/Beschreibung

Diese Übung begleitet die Vorlesung „Didaktik der politischen Bildung“. Beide Veranstaltungen sind obligatorische Teile des Moduls „Fachwissenschaftliche Schlüsselqualifikationen I“. Im Selbstversuch lernen Sie zentrale Methoden der Politikdidaktik kennen: Sie werden sie selbst ausprobieren, um ihre Konstruktionsprinzipien und Lernchancen am eigenen Leib erfahren und somit leichter reflektieren zu können.
Wir beginnen mit einer Bestandsaufnahme Ihrer möglichen Berufsziele, um die überwiegend aus dem schulischen Bereich stammenden Methoden immer wieder auf ihre Übertragbarkeit auf außerschulische politische Handlungsfelder zu prüfen.
Wir steigen methodisch mit dem mehrfach schulisch erprobten Simulationsspiel „Dorfgründung“(Petrik 2009) ein: Stellen Sie sich vor, Sie würden mit 30 anderen Menschen zusammen ein verlassenes Dorf in Südfrankreich neu besiedeln. Wie sähe der Einigungsprozess hin zu einem Gemeinschafts-Konzept aus, mit dem alle leben könnten? Inwiefern wäre dieses Konzept auf einen Staat übertragbar? Zentrale politische Grundfragen werden an diesem Exempel aufgeworfen und zu klären versucht. Das Unterrichtsmodell ist nach den Prinzipien einer "genetischen Politikdidaktik" (vgl. Wagenschein 1991, Petrik 2007) aufgebaut: Politik wird als ungelöste, herausfordernde Ursprungs-Situation inszeniert (Sachgenese), in der SchülerInnen ihre (kontroversen) Alltagstheorien entdecken und argumentativ ausbauen (Individualgenese) sowie Grundfiguren sozialwissenschaftlicher Konzepte erschließen (Theorie- und Urteilsbildung). Die Dorfgründung erschließt an einem Exempel zentrale politikdidaktische Methoden: Simulation, Phantasiereise, Pro-Kontra-Debatte, Umgang mit sozialwissenschaftlichen Texten und Modellen, szenische Interpretation und Rollenspiel, Talkshow im Fishbowl, Arbeit mit aktuellen politischen Fällen.
An weiteren Unterrichtsbeispielen erarbeiten wir dann Methoden wie Planspiel, Szenariotechnik und Zukunftswerkstatt. In gesonderten Auswertungssitzungen werden wir deren Anwendungsmöglichkeiten auf außerschulische politische Berufsfelder und Bildungsprozesse thematisieren.

Basisliteratur:
Meyer, Thomas: Was ist Politik? 2., überarb. und erw. Aufl., Opladen: Leske + Budrich 2003.
Petrik, Andreas: Von den Schwierigkeiten, ein politischer Mensch zu werden. Konzept und Praxis einer genetischen Politikdidaktik. Studien zur Bildungsgangforschung Bd. 13. Opladen/Farmington Hills: Barbara Budrich 2007a.
Reinhardt, Sibylle/ Richter, Dagmar (Hg.): Politik – Methodik. Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin: Cornelsen/ Scriptor 2007.
Sander, Wolfgang (Hg.): Handbuch politische Bildung. Schwalbach/Ts.: Wochenschau-Verl., 3., völlig überarb. Aufl. 2005.