Bürgerkrieg, Diktatur und Demokratisierung sind die historischen Grunderfahrungen, die die Entwicklung der spanischen Literatur des des 20. Jahrhunderts konditionieren. Welche Problemstellungen daraus für die Autoren und ihr Werk resultieren, läßt die Gattung Roman in besonders vielschichtiger Weise erkennen. An signifikanten Beispielen sollen im Seminar wesentliche ideologische, kulturpolitische und ästhetische Aspekte einer Literatur untersucht werden, deren Bogen sich vom kritisch-subjektivistischen Ansatz der Jahrhundertwende, über avantgardistische Tendenzen bis zum realismo social der Jahrhundertmitte, darauf folgend die Erneuerungsbestrebungen des experimentellen Romans der 60er und 70er schließlich bis in die Postmoderne spannt.