Die Akropolis wurde schon seit prähistorischer Zeit besiedelt und war gleichzeitig ein religiöser Ort, sie entwickelte sich in archaischer und v.a. klassischer Zeit zum politischen Zentrum Athens und ganz Griechenlands. Ihre Bauwerke und Skulpturen sind Vorbild für die Kunst¬produktion bis in die heutige Zeit, der Abtransport von Kunstwerken aus Athen ist Gegenstand aktueller politischer Auseinandersetzungen. So steht der Athener Burgberg mit seinen weithin sichtbaren Bauwerken, allen voran dem Parthenon, als Synonym für europäische Kultur, aber auch für die griechische Identität. Allerdings beruht die heutige Akropolisansicht auf der Vor¬stellung, daß nur das Klassische bewahrenswert sei, weswegen alles Spätere auch unter deutscher Beteiligung nach den Befreiungskriegen abgeräumt wurde.
Vor diesem Hintergrund sollen im Seminar wesentliche Entwicklungsprozesse der griechischen Architektur, aber auch anhand ausgewählter Beispiele der bildenden Kunst unter Be¬rück¬sich¬tigung ihres historischen Kontextes herausgearbeitet werden.
Einführende Literatur:
J. BOARDMAN: The Parthenon and its sculptures. London 1985
J.M. CAMP: The Archaeology of Athens. New Haven 2001
J.M. HURWIT: The Athenian Acropolis: History, Mythology and Archaeology from the Neolithic Era to the Present. Cambridge 2001
R. MEIGGS: The Athenian Empire. Oxford 1972
J. NEILS: The Parthenon Frieze. Cambridge 2001
L. SCHNEIDER/C. HÖCKER: Die Akropolis von Athen. Darmstadt 2001
J. TRAVLOS: Bildlexikon zur Topographie des antiken Athen. Tübingen 1971