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Seminar: Öko? Logisch! Greenwashing, Teflonphrasen & Co in medialen Öko-Diskursen - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Öko? Logisch! Greenwashing, Teflonphrasen & Co in medialen Öko-Diskursen
Semester SS 2021
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 27
Heimat-Einrichtung Seminar für Indogermanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Freitag, 16.04.2021 13:00 - 14:30
Teilnehmende Modul Medientheorie und -praxis BLIK B.A.
Modul Theoretische Sprachwissenschaft BLIK MA
Modul Sprachtheorie HVS MA, Anglistik 120 MA
Leistungsnachweis BA BLIK Studienleistung: Übernahme eines Redebeitrags zur Diskursanalyse mit Handout, Text-Bildanalyse mit schriftlicher Auswertung
MA BLIK: Studienleistung: Referat Framing mit Handout, Text-Bildanalyse mit schriftlicher Auswertung, ggf. Modulleistung: Hausarbeit
MA HVS: Studienleistung: Referat zu Nachhaltigkeit in der Antike mit Handout, Text-Bildanalyse mit schriftlicher Auswertung, Modulleistung: Hausarbeit
MA Anglistik: Referat zum Framing, Text-Bildanalyse mit schriftlicher Auswertung, Modulleistung: Hausarbeit
Eine Projektarbeit im Studiengang BA BLIK ist auch möglich.

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Donnerstag: 13:00 - 14:30, wöchentlich
Freitag: 13:00 - 14:30, wöchentlich

Kommentar/Beschreibung

Das Wissenschaftsjahr 2020/21 hat sich „Biodiversität“ zum Thema gesetzt. Entsprechend wollen wir uns im Seminar kritisch mit der sprachlichen und medialen Gestaltung aus dem Bereich Öko-Diskurse auseinandersetzen. Denn Ideen werden durch kulturelle Symbole und Narrative verbreitet und hervorgebracht. Allerdings sind „Nachhaltigkeit“, „Öko-“ und „Bio-“ mittlerweile Modethema, Lifestyle-Attribute, Schlagworte, und damit Bestandteil von Werbeslogans und -strategien bis zum vermarktungsfähigen Supertrend geworden, die mit der ursprünglich ökologischen Substanz häufig nur noch wenig gemein haben.
Für uns stellt sich somit die Frage, welche Inhalte hinter den verwendeten, z.T. umgedeuteten oder sogar semantisch fast komplett entleerten Begriffen (greenwashing, Plastik- und Teflonwörter) stehen, wer im Diskurs und wie für diese definitorische Unschärfe „verantwortlich“ ist und mit welchen Mitteln Inhalte gegenüber uns Verbraucher:innen sprachlich oder medial beschönigt bzw. vorgetäuscht werden oder auch Umwelt-Diskurse instrumentalisiert werden können, um Handlungsstrategien zu verschleiern, die primär nicht auf ökologische Belange, sondern vielmehr auf ökonomische Ziele hin ausgerichtet sind.

Das Seminar gliedert sich in einen sprach- und medienwissenschaftlichen Teil, die jedoch ineinandergreifen und projektorientiert gemeinsame Ergebnisse hervorbringen sollen.
Ziel: reflektierter und vor allem (selbst)kritischer Umgang mit sprachlichen und medialen Teiltexten und deren Interpretation aus dem Bereich Umweltkommunikation
Inhalte: sprachwissenschaftlich-theoretischer Teil: Framing und Einführung in die Diskursanalyse; praktischer Teil: Textanalyse; Medientheorie: Grundlagen der Bild- und Textbildanalyse unter gestalterischen Gesichtspunkten; Medienpraxis: praktischer Teil – Erstellen einer Blogseite mit Text- und Bildanalysen aus beiden Seminarteilen

Mögliche Themenfelder für die Analyse (werden wir gemeinsam entscheiden und dann eingrenzen):
Werbung und Kommunikation zu Öko in Tourismus, Ernährung, Kosmetik, Mobilität, Strom
Öko und politische Kommunikation zu: Energie, Mobilität, Landwirtschaft, natürliche Ressourcen, Öko als Wahlkampfthema
Diachrone Diskursanalyse: von den grünbewegten 1980ern im Westen und der (meist durch die Kirchen geschützten) Ökobewegung im Osten bis FFF: Kontrast oder Kontinuität?
Da das Seminar auch Bestandteil im Studiengang HVS ist, gibt’s natürlich zur Einführung auch eine kleine Begriffs- bzw. Ideengeschichte aus der Antike unter der Rubrik: alter Wein in neuen Schläuchen.