Allgemeine Informationen
Veranstaltungsname | Seminar: [BA-EV] [Seminar] Zwiewahlen im römisch-deutschen Reich |
Semester | SS 2022 |
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden | 13 |
maximale Teilnehmendenanzahl | 30 |
Heimat-Einrichtung | Institut für Geschichte |
Veranstaltungstyp | Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen |
Erster Termin | Dienstag, 05.04.2022 12:00 - 14:00, Ort: Seminarraum 21 (32) (Raum E.04) [LuWu 2] |
Lernorganisation |
Zu den spannendsten Phänomenen der hoch- und spätmittelalterlichen Geschichte zählen Zwiewahlen und Gegenkönigtümer. Im römisch-deutschen Reich kommt es vom späten 11. bis zum frühen 15. Jahrhundert immer wieder zur Erhebung von Gegenkönigen, die sich längerfristig halten oder ihre Vorgänger sogar absetzen können. Vor allem im „langen“ 13. Jahrhundert beobachten wir darüber hinaus mehrfach Zwiewahlen: Nach dem Tod eines Königs werden zwei Nachfolger gewählt, die über eine vergleichbare Anhänger- bzw. Wählerschaft verfügen und teils jahrelang miteinander konkurrieren. Aus historischer Sicht ist die Untersuchung dieser Zwiewahlen höchst aufschlußreich. Sie sind Ausdruck tiefgreifender politischer und z. T. auch kirchlich-religiöser Konflikte. Zugleich markieren sie wichtige Etappen der politischen und „verfassungsrechtlichen“ Entwicklung des Reichs (Herausbildung eines Fürstenstandes, Entstehung von Landesherrschaft, Entwicklung des Kurkollegs und Herausbildung erster Ansätze eines Reichstages). Im Seminar werden wir einschlägige Quellen und Forschungsliteratur auswerten und dabei sowohl methodische Fertigkeiten wie auch vertiefte Einblick in die Geschichte des europäischen Hoch- und Spätmittelalters erwerben. Ausgehend von der Beschäftigung mit den Zwiewahlen des 12.-14. Jahrhunderts stellt die Veranstaltung eine Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte dar und macht mit wichtigen Fragestellungen und Hilfsmitteln des Faches vertraut. An einschlägigen Quellen und Materialien werden wir dabei Techniken des historischen Arbeitens vorstellen und einüben. Als Studienleistung sind im Laufe des Semesters zwei Übungsaufgaben einzureichen, die die Abfassung der Hausarbeit vorbereiten. Studienleistung sind weiterhin eine Sitzungs- bzw. Diskussionsleitung sowie ein Kurztest, der Grundkenntnisse der mittelalterlichen Geschichte prüft. Die Arbeit im Seminar bereitet auf die Ablegung der Studienleistungen vor. Zur Einführung: Bernd Schimmelpfennig, Könige und Fürsten, Kaiser und Papst im 12. Jahrhundert, München 2010; Ulf Dirlmeier et al., Europa im Spätmittelalter. 1215-1378, München 2010, Martin Kaufhold, Interregnum, 2. Auflage Darmstadt 2007 |
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