Schon lange ist es in der Geschichtswissenschaft üblich, die Jahrzehnte von der Amerikanischen Revolution bis zu den europäischen Revolutionen von 1848/49 als ‚Revolutionszeitalter‘ zu bezeichnen. In der Tat ist unverkennbar, dass sich in diesem Zeitraum eine Vielzahl soziopolitischer Umwälzungen ereignete. Doch reicht das allein schon aus, von einem Zeitalter zu sprechen? Oder setzt dies mehr voraus, etwa ein innerer Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen revolutionären Schauplätzen oder eine spezifische Qualität, die diese Umwälzungen von früheren und späteren unterscheidet? Im Lichte neuerer Forschungsansätze sind diese alten Fragen in den letzten Jahren erneut kontrovers diskutiert worden. Zum einen werden die berücksichtigten geographischen Ebenen immer komplexer. Während die Revolutionen lange vor allem aus nationalgeschichtlicher Perspektive betrachtet worden waren, sind in den letzten Jahrzehnten europäische, transatlantische, (post )koloniale und globale Perspektiven verstärkt in den Vordergrund gerückt. Zum anderen haben sich dabei auch neue analytische Schwerpunkte herausgebildet. Während die ältere Forschung oft typologisch-vergleichend vorging, fragen neuere Studien vermehrt nach den Verflechtungen zwischen unterschiedlichen Revolutionsschauplätzen. Mit Blick auf die gegenseitige Wahrnehmung revolutionärer Akteure sowie auf die transnationalen Transfers von Akteuren, Praktiken, Ideen und Symbole ist so ein neuer Blick auf das sogenannte Revolutionszeitalter entstanden, dem wir in diesem Seminar anhand von ausgewählten Fallstudien aus dem europäischen und amerikanischen Raum kritisch nachgehen.
Literatur
David A. Bell/Yair Mintzker (Hg.): Rethinking the Age of Revolutions. France and the Birth of the Modern World, New York 2018.
David Motadel (Hg.): Revolutionary World. Global Upheaval in the Modern Age, Cambridge 2021.
Konstituierende Sitzung, Revolutionsbegriffe und -verläufe, Revolutionary Scripts, Die Amerikanische Revolution, Die Batavische und Helvetische Revolutionen, Die Französische Revolution I, Die Französische Revolution II, Revolutionsikonographien, Die Haitianische Revolution, Die südeuropäischen Revolutionen - NB Sitzung fällt aus!, Die lateinamerikanischen Revolutionen, Sitzung fällt aus wegen Sommerfest, 1848/49, Schlussdiskussion
Schon lange ist es in der Geschichtswissenschaft üblich, die Jahrzehnte von der Amerikanischen Revolution bis zu den europäischen Revolutionen von 1848/49 als ‚Revolutionszeitalter‘ zu bezeichnen. In der Tat ist unverkennbar, dass sich in diesem Zeitraum eine Vielzahl soziopolitischer Umwälzungen ereignete. Doch reicht das allein schon aus, von einem Zeitalter zu sprechen? Oder setzt dies mehr voraus, etwa ein innerer Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen revolutionären Schauplätzen oder eine spezifische Qualität, die diese Umwälzungen von früheren und späteren unterscheidet? Im Lichte neuerer Forschungsansätze sind diese alten Fragen in den letzten Jahren erneut kontrovers diskutiert worden. Zum einen werden die berücksichtigten geographischen Ebenen immer komplexer. Während die Revolutionen lange vor allem aus nationalgeschichtlicher Perspektive betrachtet worden waren, sind in den letzten Jahrzehnten europäische, transatlantische, (post )koloniale und globale Perspektiven verstärkt in den Vordergrund gerückt. Zum anderen haben sich dabei auch neue analytische Schwerpunkte herausgebildet. Während die ältere Forschung oft typologisch-vergleichend vorging, fragen neuere Studien vermehrt nach den Verflechtungen zwischen unterschiedlichen Revolutionsschauplätzen. Mit Blick auf die gegenseitige Wahrnehmung revolutionärer Akteure sowie auf die transnationalen Transfers von Akteuren, Praktiken, Ideen und Symbole ist so ein neuer Blick auf das sogenannte Revolutionszeitalter entstanden, dem wir in diesem Seminar anhand von ausgewählten Fallstudien aus dem europäischen und amerikanischen Raum kritisch nachgehen.
Literatur
David A. Bell/Yair Mintzker (Hg.): Rethinking the Age of Revolutions. France and the Birth of the Modern World, New York 2018.
David Motadel (Hg.): Revolutionary World. Global Upheaval in the Modern Age, Cambridge 2021.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [MA-MII/MA-nMII] [Seminar] Das Revolutionszeitalter: politische Umwälzungen im transatlantischen Raum (1776-1849)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 28.03.2022, 00:00 bis 08.04.2022, 23:59.
Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.