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Hauptseminar: Abschaffung des Teufels? Der Streit um den Teufel im 18. Jahrhundert - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: Abschaffung des Teufels? Der Streit um den Teufel im 18. Jahrhundert
Semester WS 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 5
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Vorbesprechung Montag, 11.10.2021 15:30 - 17:00
Erster Termin Montag, 11.10.2021 15:30 - 17:00, Ort: (SR B)
Leistungsnachweis KE/D: AM KG, AM RW/IKT
LAS, LAG: AM KG, PM KG, AM RW/ IKT, PM RW, PM IKT
BA: PM KG, PM RW, PM IKT
Master: SPM AT/NT/KG I-III, PM KG, PM RW, PM IKT
SWS 2

Themen

Konstituierende Sitzung

Räume und Zeiten

(SR B)
Montag: 15:30 - 17:00, wöchentlich (14x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Der sogenannte „Teufelsstreit“ gehört zu den zentralen theologischen und philosophischen Debatten im 18. Jahrhundert. Die Infragestellung und das Beharren auf der eigenständigen Existenz eines Teufels war mit aufklärerischen Diskussionen über zentrale theologische Themen verbunden, die in verschiedenen Phasen von Autoren wie Thomasius, Swedenborg, Semler und Kindleben bis hin zu Kant geführt worden sind. Die „Abschaffung“ des Teufels hatte bei einigen dieser Autoren erhebliche Modifizierungen in der Gotteslehre, in der Rechtfertigungslehre und in der Anthropologie zur Folge. Andere generierten in diesem Zusammenhang eine innovative, für das 18. Jahrhundert einschneidende Dämonologie, die man als „Anthropologisierung des Himmels“ bezeichnen kann. Sie ist im Spiritismus der „Spätaufklärung“ und dann des 19. Jahrhunderts deutlich rezipiert worden, war aber auch mit neuartigen, beispielsweise mesmeristischen und psychologischen Erklärungen von Phänomenen verbunden, die sonst als dämonische Besessenheit galten. Der „Teufelsstreit“ steht demnach in engem Zusammenhang mit bestimmten Transformationen der Anthropologie um 1800, die in der Anthropologiegeschichte inzwischen als äußerst nachhaltig betrachtet worden sind.
Im Seminar werden neben aktueller Forschungsliteratur Schlüsseltexte dieser Debatten betrachtet und in die entsprechenden Kontexte gestellt. Von den Teilnehmern wird erwartet, dass sie Vorkenntnisse zur Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts besitzen und darauf eingestellt sind, dass die entsprechenden Texte zum Teil im Original, also in der jeweiligen Druckversion aus dem 18. Jahrhundert, gelesen werden.