Internationale Organisationen wie die der UN oder der EU spielen im modernen globalen Geschehen eine wachsende Rolle und fordern konventionelle Ordnungsmächte wie die Nationalstaaten heraus, wenn auch mit sehr gemischten Resultaten. Nicht selten sind diese Organisationen in Bereichen tätig, mit denen auch EthnologInnen häufig in Berührung kommen (Kulturerbe, Indigene, Menschenrechte etc.), und zumindest ihre Thematisierungskapazität ist hier beträchtlich. Hier formiert sich ein neues ethnologisches Forschungsfeld, auch z.B. im EASA-Netzwerk "Anthropology of International Governance". Im Seminar werden wir beispielhafte Ethnographien lesen und besprechen, die sich mit dem Innenleben solcher Organisationen und ihren Anbindungen an und Auswirkungen auf lokale Situationen weltweit beschäftigen.