Der Klimawandel ist schon jetzt eine der größten Bedrohungen und Herausforderungen, denen die Menschheit weltweit ausgesetzt ist. Der Klimawandel hat – unabhängig von seiner Ursache – unbestrittene Folgen auf die Natur und wirkt sich somit auch auf das Leben und insbesondere auf die Gesundheit der Menschen aus, nicht nur in Deutschland.
Wesentliche menschenbedingte Ursachen für den Klimawandel betreffen insbesondere die Energiewirtschaft und Müllproduktion, sowie – speziell im medizinischen Bereich – die Produktion und Verwendung von Narkosegasen.
Es wird erwartet, dass die Klimaveränderungen in vielfältiger Weise Einfluss auf die Gesundheit der Menschen haben werden. Sehr unmittelbar können dies extreme Wetterereignisse sein (Fluten, Starkregen, Stürme, Kälte- und Hitzewellen) mit ungünstigen Folgen für die Ernährung, Hygiene und medizinische Versorgung. Aus einer zunehmenden Luftverunreinigung resultiert zudem das vermehrte Auftreten von atopischen Erkrankungen und Lungenerkrankungen, das zunehmende Auftreten von kardiovaskulären Erkrankungen wird ebenfalls im Zusammenhang mit Klimaveränderungen gesehen werden. Schon jetzt kann beobachtet werden, dass bisher als „tropisch“ erachtete Infektionskrankheiten zunehmend auch in Mitteleuropa auftreten und bei differentialdiagnostischen Überlegungen beachtet werden müssen.
Ärztinnen und Ärzte spielen im Gesundheitsystem eine zentrale Rolle: natürlich in erster Linie bei der medizinischen Versorgung von Patient:innen, die sich beispielsweise mit bisher in Deutschland als exotisch wahrgenommenen Erkrankungen vorstellen, oder bei der Versorgung von Betroffenen eines Starkwetterereignisses. Bedeutsam ist dabei auch die ärztliche Verantwortung als Gesundheitsberater, Experte und Kommunikator außerhalb der direkten medizinischen Versorgung.
Perspektivisch kann die Reihe auch als Wahlfach angeboten werden (voraussichtlich ab Sommersemester 2022).