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Übung: Rudolf Otto: Das Heilige - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Übung: Rudolf Otto: Das Heilige
Semester SS 2021
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 11
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Übung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 15.04.2021 18:00 - 19:30, Ort: (HS II)

Räume und Zeiten

(HS II)
Donnerstag: 18:00 - 19:30, wöchentlich (13x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Kaum eine andere Darstellung hat das Verständnis von Religion im 20. Jahrhundert so nachhaltig geprägt wie das 1917 erschienene Buch „Das Heilige“ von Rudolf Otto. In Theologie, Religionswissenschaft, Religionsphilosophie und Religionspsychologie gleichermaßen rezipiert wurde vor allem die Hauptthese dieses Entwurfs, nach der die Religion ihren Ursprung im Heiligkeitserleben des Menschen hat, das in sich zweipolig verfasst ist. Der Form nach als „das ganz Andere“ beschrieben, erlebt sich die Erfahrung des Heiligen („Numinosen“) ihrem Gehalt nach einerseits als angezogen (fascinans), andererseits gleichzeitig durch Scheu oder Furcht überwältigt (tremendum). Beide Momente werden dabei stets miteinander verschränkt in untrennbarer „Kontrastharmonie“ wahrgenommen, so dass die Heiligkeitserfahrung mit einem Paradoxgefühl einhergeht.
Die von Otto vorgelegte phänomenologische Beschreibung basiert auf einer erkenntnistheoretisch-metaphysischen Analyse des religiösen Erlebnisses im Anschluss und kritischer Weiterführung an Kants Ideenlehre und Schleiermachers Religionstheorie. In der Übung soll Rudolf Ottos Entwurf gelesen und diskutiert sowie in den Kontext der frühen Religionswissenschaft (Tylor, Frazer, Wundt, Söderblum) eingezeichnet werden.

Literatur: etwa die Ausgabe Rudolf Otto: Das Heilige. Über das Irrationale in der Idee des Göttlichen und sein Verhältnis zum Rationalen, Nachdruck der Ausgabe 1979, C. H. Beck, München 2004.