Mit ihrem Werk Akten hat sich Cornelia Vismann bereits vor mehr als 20 Jahren dezidiert der Rolle dieses Schriftstücktypus‘ von der Antike bis zum 20. Jahrhundert gewidmet. Darin zeigt sie ganz im Sinne des cultural und material turn sowie eines konstruktivistischen Ansatzes die langen und kurzen Entwicklungslinien dieser Dokumentengattung auf und bettet sie in kulturwissenschaftliche Perspektiven der neueren Verwaltungsgeschichte ein. Die Ergebnisse ihrer Analyse sind hierbei nicht nur für Historiker_innen interessant, die sich mit Verwaltungen beschäftigen, sondern wichtig für all jene, die mit Akten im weitesten Sinne zu tun haben. Die Analyse Vismanns eröffnet erweiterte Sichtweisen auf den Informationsgehalt überlieferter Schriftstücke, auf Mechanismen zur Konstruktion von Wirklichkeiten und auf die kritische Bewertung historischer Quellen als Grundlage der Geschichtsschreibung.
Das Ziel dieses Lektürekurses liegt darin, sowohl das Potential von Vismanns Ansätzen als auch das konkrete Handwerkszeug für historisches Arbeiten aus der Darstellung zu ermitteln, zu analysieren und einer kritischen Bewertung zu unterziehen. Das Format „Lektürekurs“ lebt hierbei von der Bereitschaft der Teilnehmende, sich intensiv mit dem Werk zu beschäftigen. Es wird daher erwartet, dass alle das gesamte Buch lesen und sich aktiv an den Diskussionen beteiligen. Eventuell werden für eine genauere Einordnung des Buches sowie für die kritische Auseinandersetzung mit Vismanns Arbeit weitere Vergleichstexte herangezogen.
Literatur: Vismann, Cornelia: Akten. Medientechnik und Recht. Frankfurt am Main 2011.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [BA-VM] [Übung] Ad acta – zu den Akten! Neue Perspektiven auf alte Schriftstücke.".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
Die Anmeldung ist möglich von 28.03.2022, 00:00 bis 08.04.2022, 23:59.
