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andere Lehrveranstaltung: Diversity@University. Ringvorlesung zu Antidiskriminierung & Solidarität - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname andere Lehrveranstaltung: Diversity@University. Ringvorlesung zu Antidiskriminierung & Solidarität
Semester SS 2021
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 207
erwartete Teilnehmendenanzahl 300
Heimat-Einrichtung Querschnittseinrichtungen
beteiligte Einrichtungen Vielfalt und Chancengleichheit
Veranstaltungstyp andere Lehrveranstaltung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 19.04.2021 18:00 - 19:30, Ort: (Webex)
Art/Form Online-Veranstaltung
Voraussetzungen Keine Voraussetzungen jenseits von Interesse am Thema

Themen

Vortrag: Verunsichert, vergiftet, verloren? Über kritische und zu kritisierende Männlichkeit(en), Vortrag: Unsichtbar in der deutschen Hochkultur. (Self-)Empowerment an der Uni zwischen strukturellem Rassismus und Klassismus, Film: Picture a Scientist, Diskussion: Diskriminierungserfahrungen & Empowerment von Wissenschaftlerinnen in MINT-Fächern

Räume und Zeiten

(Webex)
Montag, 19.04.2021, Montag, 03.05.2021 18:00 - 19:30
(online)
Montag, 31.05.2021 18:00 - 19:30
Mittwoch, 02.06.2021 17:00 - 19:00

Kommentar/Beschreibung

Interdisziplinäre Online-Ringveranstaltung der Präventionsstelle Diskriminierung und sexuelle Belästigung. Offen für alle Interessierten – Beschäftigte sowie Studierende aller Fachrichtungen.
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19. April 2021, 18-20 Uhr
Jochen König:
Verunsichert, vergiftet, verloren? Über kritische und zu kritisierende Männlichkeit(en)

Das Männerbild ist im Wandel. An mancher Stelle vollzieht sich der Wandel etwas schneller, an anderen Stellen tun sich die Männer noch etwas schwerer. Väter, die wie selbstverständlich ihr Kind im Tragetuch durch die Stadt tragen, stehen dem Bedürfnis anderer nach Bosstransformation und „Re-Maskulinisierung“ gegenüber. Immer wieder ist von einer Verunsicherung der Männer die Rede. Und gleichzeitig haben #metoo, Christchurch oder Halle in letzter Zeit die Dringlichkeit einer Diskussion über Männlichkeit noch einmal deutlich vor Augen geführt. Wie schränken uns Vorstellungen über Männlichkeit ein und wie würden wir vielleicht eigentlich viel lieber leben wollen? Und was können wir tun? Müssen wir Männlichkeit einfach nur „entgiften“ und dann ist alles gut? Und wie geht das überhaupt – ein bisschen toxische Männlichkeit kritisieren, regelmäßig die Spülmaschine ausräumen, zwei Monate Elternzeit nehmen, auch mal einen Tweet von einer Frau retweeten, andere Männer umarmen und sich Montagabend einen Vortrag über Männlichkeit(en) anhören? Oder ist Männlichkeit etwas, das gar nicht zu retten ist?
Im Vortrag geht es um Jochen Königs Auseinandersetzung mit Geschlecht, Männlichkeit, Care-Arbeit, Gefühlen und Sexualität und über Männlichkeit als grundsätzlichem Widerspruch zum schönen Leben für alle.

Jochen König ist Autor und Blogger. Er lebt mit seinen beiden Töchtern in Berlin und schreibt über seine Familie, über Familien im Allgemeinen, über Geschlechter und Männlichkeit, über Liebe und Sex, über Nachmittage auf dem Spielplatz, übers Scheitern und über Überforderung, über Väter und über die Aufteilung von Care-Arbeit. 2013 erschien sein Buch „Fritzi und ich. Von der Angst eines Vaters, keine gute Mutter zu sein“ und 2015 sein zweites Buch „Mama, Papa, Kind? Von Singles, Co-Eltern und anderen Familien“.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt statt.

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03. Mai 2021, 18-20 Uhr
Katharina Warda:
Unsichtbar in der deutschen Hochkultur. (Self-)Empowerment an der Uni zwischen strukturellem Rassismus und Klassismus

Betroffene von Rassismus und/oder Klassismus haben es schwerer einen höheren Bildungsweg einzuschlagen und sind folglich an Universitäten seltener vertreten. Gleichzeitig sind sie aber auch in Themen, Perspektiven und Expertisen der universitär gelehrten Inhalte weniger bis kaum repräsentiert. Nicht nur in den Geisteswissenschaften, die sich vor allem mit der Vermittlung der sogenannten Hochkultur unserer Gesellschaft beschäftigen und dadurch ihren Status weiter festigen, stellt das Betroffene vor die zusätzliche Belastung der inhaltlichen Unsichtbarkeit, Ausgrenzung und Diskriminierung. Darüberhinaus stehen sie vor der Herausforderung, diese Inhalte und deren instituinellen Machtstrukturen sowie die damit einhergehende Diskriminierung weiter reproduzieren zu müssen, um selbst erfolgreiche Bildungsabschlüsse zu erlangen. Was bedeutet das aus Betroffenensicht? Wie können Strategien des Widerstands und des (Self-)Empowerments aussehen?

Katharina Warda ist Soziologin und Germanistin. Als Fellow der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien promoviert sie in Berlin zur Widerständigkeit biografischer Erzählungen in Tagebuch-Blogs. Daneben arbeitet sie als freie Autorin mit Schwerpunktthemen Ostdeutschland, marginalisierte Identitäten, Rassismus, Klassimus und Punk. Seit 2021 ist sie Beiratsmitglied von »Kein Schlussstrich!«, einem bundesweiten Theaterprojekt zum NSU-Komplex. Aktuell arbeitet sie an einem kritischen Podcast zum Osten und an ihrem Projekt »Dunkeldeutschland«, das über biografische Geschichten ihrer ehemaligen Punk-Clique die Wendezeit ihrer Heimatstadt von den sozialen Rändern aus erzählt.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Mobilen Opferberatung statt.

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30. Mai – 1. Juni 2021:
Film: Picture a Scientist

Dokumentation, Regie: Ian Cheney/Sharon Shattuck, USA 2020, Sprache: English (OmU)

Regie: Ian Cheney/Sharon Shattuck
USA, 2020
Sprache: Englisch (OmU)

Wer macht eigentlich Wissenschaft? Und weshalb ist es in unserer Vorstellung immer noch „der Wissenschaftler“? In Picture a Scientist nehmen sich eine weiße Biologin, eine Schwarze Chemikerin und eine weiße Geologin dieser Fragen an und führen das Publikum auf eine Reise durch die Erfahrungen ihrer akademischen Laufbahn – als Frauen in der Wissenschaft. In ihren Karrieren sind sie von Beginn an Diskriminierungen und Gewalt ausgesetzt. Die Wissenschaftlerinnen müssen einen stetigen Kampf um Anerkennung, Respekt und Gleichberechtigung führen.

Der Dokumentarfilm gibt aber auch Hoffnung, denn er erzählt eine Geschichte von Stärke und Solidarität, von mutigen Wissenschaftlerinnen, die sich gegen Ungerechtigkeit zur Wehr setzen und einen weltweiten Diskurs des Wandels und der Gleichberechtigung ins Rollen bringen. In futuristischen Laboratorien und auf spektakulären Schauplätzen der Feldarbeit macht er deutlich, von welch unschätzbarem Wert die Arbeit von Forscherinnen ist und wie sich die Wissenschaft durch systematische und strukturelle Umwälzungen zum Besseren bewegen lässt – für eine Welt, in der Mädchen ihren Traum vom Forschen verwirklichen können, für eine Welt voller Biologinnen, Astronautinnen, Chemikerinnen und Mathematikerinnen.

Trailer & mehr: https://www.pictureascientist.com/

Die Teilnahme am Film ist nur nach persönlicher Anmeldung und nur für Mitglieder und Angehörige der MLU möglich. Die Teilnahme ist auf maximal 100 Personen beschränkt. Die verbindliche Anmeldung erfolgt bis zum 21. Mai 2021 via Mail an gender.bildet@uni-halle.de

Jede angemeldete Person erhält einen personalisierten Link, um den Film im Vorfeld der Diskussion anzuschauen. Dieser Link ist 48 h lang – von Sonntag, dem 30.5.2021, 12:00 bis Dienstag, den 1. Juni 2021 12:00 – gültig, sodass frei gewählt werden kann, wann der Film innerhalb dieses Zeitraumes geschaut wird.

Da pro Link Kosten für die Veranstalterinnen anfallen, bitten wir Sie, sich nur für den Film anzumelden, wenn Sie diesen auch innerhalb der 48h anschauen können. Sollten Sie sich angemeldet haben und doch nicht können, melden Sie sich bitte rechtzeitig wieder ab.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit gender*bildet und dem Gleichstellungsbüro statt.

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02. Juni 2021, 17–19 Uhr:
Podiumsgespräch: Picture a Scientist@MLU. Diskriminierungserfahrungen & Empowerment von Wissenschaftlerinnen in MINT-Fächern.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit gender*bildet und dem Gleichstellungsbüro statt.

Als gesellschaftliche Institutionen sind an Hochschulen und Universitäten sexistische, rassistische und sexualisierte Diskriminierung und Gewalt genauso ein Thema wie in anderen Bereichen. Ihre machtvolle Position und ihr Ruf als ‚Enlightened Institution‘ machen es häufig besonders schwer, Fälle von Diskriminierung und Gewalt zu erkennen, zu benennen und als strukturelle Phänomene zu analysieren. Der Film Picture a Scientist nimmt eine solche Strukturanalyse – den berühmten MIT-Report ‚A Study on the Status of Women Faculty in Science at MIT‘ (1999) auf eindringliche Weise zum Anlass, Fälle von sexistischer, sexualisierter und rassistischer Diskriminierung und Gewalt in MINT-Fächern an US-amerikanischen Universitäten aufzuzeigen und zugleich mit Formen der Solidarität und des Empowerments Hoffnung und Mut zu machen.

Im Jahr 2020 führte die MLU eine Themenwoche unter dem Titel #MeToo in der Wissenschaft?! durch. Unsere Veranstaltung knüpft hier an und richtet einen besonderen Fokus auf MINT-Fächer. In einer offenen Diskussionsrunde kommen Diskutant*innen aus den Geistes- und Naturwissenschaftlichen Fakultäten der MLU miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch. Ausgehend von dem Film und eigenen Erfahrungen im Zuge ihrer Tätigkeiten an der Universität, nehmen sie Stellung zu fachspezifischen, intersektionalen Diskriminierungs- und Gewaltstrukturen und berichten von erfahrenen und beobachteten Solidarisierungen, Strategien, Handlungsmöglichkeiten und Protesten.

Die Veranstaltung richtet sich an Studierende und Mitarbeiter*innen der MLU. Sie eröffnet einen Raum, eigene Erfahrungen, strukturelle Diskriminierungen im Wissenschaftssystem, aber auch Handlungs- und Veränderungssoptionen zu benennen. Dabei werden wir die Lehre als die Schnittstelle, an der Studierende und Lehrende der Universität zusammenkommen, besonders in den Fokus nehmen.

Auf dem Podium diskutieren:

– Prof. Dr. Maja Schachner
Sie ist seit April 2020 Professorin für Pädagogische Psychologie mit dem Schwerpunkt Sozialisation und Kultur an der MLU. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich damit, wie Schulen mit kultureller Vielfalt umgehen und wie Schüler*innen mit unterschiedlichen familiären Herkunftskulturen in der Schule ein Gefühl der Zugehörigkeit erleben und ihr volles Potential entfalten können.
– Lina Alhaddad
Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für Pädogogische Psychologie an der MLU.
– Christiane Dethloff
Sie hat ihren Bachelor of Engineering an der HTWK Leipzig absolviert und studiert aktuell an der MLU im Masterstudiengang Erneuerbare Energien. In diesem fächerübergreifenden Master, der sowohl Physik, Chemie, Ingenieurswesen als auch ein bisschen Wirtschaft beinhaltet, schreibt sie gerade ihre Masterarbeit in der Fachgruppe für Photovoltaik.
– Dr. Imke Toborg
Sie ist Mathematikerin und hat Schuhgröße 38 2/3. Mit einer 1,5-jährigen Unterbrechung ist sie seit März 2010 an der MLU beschäftigt, ursprünglich kommt sie aus Norddeutschland.
– Kristin Leimer
Sie ist wissenschaftliche Koordinatorin der Graduate School "Functional Polymers" an der MLU.

Die Teilnahme an der Diskussion ist nur nach persönlicher Anmeldung und nur für Mitglieder und Angehörige der MLU möglich. Die Diskussion wird nicht aufgezeichnet und von erfahrenen Moderator*innen begleitet. Im Vorfeld wird ein Teilnahmevorbehalt bekanntgegeben und ggf. vom Hausrecht Gebrauch gemacht.