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Seminar: [MA-MII/MA-nMII] [Seminar] Militär und Gesellschaft in der DDR und der Bundesrepublik. Neuere Forschungen zu einer integralen deutschen Zeitgeschichte - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: [MA-MII/MA-nMII] [Seminar] Militär und Gesellschaft in der DDR und der Bundesrepublik. Neuere Forschungen zu einer integralen deutschen Zeitgeschichte
Semester WS 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 8
maximale Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Freitag, 14.01.2022 13:00 - 16:00, Ort: Seminarraum 6 (24) (R. E.62) [EA 26-27] Active Learning Space
Lernorganisation Die Einstellung der Deutschen zum Einsatz von militärischer Gewalt ist bis heute durch die Erfahrungen der Vergangenheit geprägt. Die Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg, die Entmilitarisierungspolitik der Alliierten, die Wiederbewaffnung ab 1955/56 und der Kalte Krieg im nuklearen Zeitalter: All das wirkt bis heute nach. Insbesondere die heftige Debatte um „Nachrüstung“ und Rüstungskontrolle vor dem Hintergrund des NATO-Doppelbeschlusses vom 11. Dezember 1979, die Massenproteste und die Umsetzung, haben das zivil-militärische Verhältnis zu einer auch politisch, sozial und kulturell relevanten historischen Dimension gemacht, die zudem unter den entgegengesetzten Bedingungen von Demokratie und Diktatur unterschiedlich ausfiel.
Wie lässt sich das schwierige Verhältnis von Militär und Gesellschaft erforschen? Ist es möglich und sinnvoll, dazu den ost- und westdeutschen Fall gemeinsam in den Blick zu nehmen? Inwieweit kann der militär- und gesellschaftsgeschichtliche Rückblick auf den Kalten Krieg die Probleme nach der Wiedervereinigung erklären? Diese Leitfragen der jüngeren Zeitgeschichte wollen wir in unserem Seminar auf zwei Arten aufgreifen. Zum einen wollen wir das Verhältnis der politischen Parteien, der Gewerkschaften, der Wissenschaft, der Kirchen und der Friedensbewegung zu den Streitkräften näher betrachten.
Zum anderen wollen wir Ansätze einer deutsch-deutschen Zeitgeschichte aufgreifen und Forschungskontroversen diskutieren. Statt die Geschichte der DDR und der Bundesrepublik (nur) getrennt zu erforschen, zielen erste übergreifende Studien mithilfe vergleichs- und verflechtungsgeschichtlicher Methoden darauf, Gemeinsamkeiten und Unterschiede bzw. innerdeutsche Bezüge herauszustellen. Zwar entwickelten sich beide Staaten in den zwei Jahrzehnen vor der Wiedereinigung weiter auseinander, doch beide mussten Antworten auf die „globalen“ politischen, sozialen und kulturellen Umbrüche finden. Nicht zuletzt mussten beide Seiten die Existenz von Streitkräften durchsetzen und legitimieren. Zudem bildete die Bundesrepublik bis 1989/90 einen Bezugsrahmen für die ostdeutsche Gesellschaft. Insofern konzipieren Historiker/innen auch die deutsch-deutsche Zeitgeschichte vor allem als eine Vorgeschichte unserer Gegenwart. Als Diskussionsgrundlage dienen uns neben der gemeinsamen Lektüre von Basistexten Kurzreferate, die vor dem Blockseminar auf StudIP bereitzustellen sind. Weil der Mehrwert der Lehrveranstaltung wesentlich von der rechtzeitigen Vorbereitung (Lektüre) abhängt, ist entsprechende Zeit einzuplanen.


Einführungsliteratur:
Jörg Echternkamp (Hg.), Militär- und Gesellschaft in Ost- und Westdeutschland 1970–1990, Berlin 2021; Frank Bösch (Hg.), Geteilte Geschichte. Ost- und Westdeutschland 1970–2000, Göttingen 2016; Anselm Doering-Manteuffel, Lutz Raphael, Thomas Schlemmer (Hg.), Vorgeschichte der Gegenwart. Dimensionen des Strukturbruchs nach dem Boom, Göttingen 2016.
SWS 2

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Die Einstellung der Deutschen zum Einsatz von militärischer Gewalt ist bis heute durch die Erfahrungen der Vergangenheit geprägt. Die Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg, die Entmilitarisierungspolitik der Alliierten, die Wiederbewaffnung ab 1955/56 und der Kalte Krieg im nuklearen Zeitalter: All das wirkt bis heute nach. Insbesondere die heftige Debatte um „Nachrüstung“ und Rüstungskontrolle vor dem Hintergrund des NATO-Doppelbeschlusses vom 11. Dezember 1979, die Massenproteste und die Umsetzung, haben das zivil-militärische Verhältnis zu einer auch politisch, sozial und kulturell relevanten historischen Dimension gemacht, die zudem unter den entgegengesetzten Bedingungen von Demokratie und Diktatur unterschiedlich ausfiel.
Wie lässt sich das schwierige Verhältnis von Militär und Gesellschaft erforschen? Ist es möglich und sinnvoll, dazu den ost- und westdeutschen Fall gemeinsam in den Blick zu nehmen? Inwieweit kann der militär- und gesellschaftsgeschichtliche Rückblick auf den Kalten Krieg die Probleme nach der Wiedervereinigung erklären? Diese Leitfragen der jüngeren Zeitgeschichte wollen wir in unserem Seminar auf zwei Arten aufgreifen. Zum einen wollen wir das Verhältnis der politischen Parteien, der Gewerkschaften, der Wissenschaft, der Kirchen und der Friedensbewegung zu den Streitkräften näher betrachten.
Zum anderen wollen wir Ansätze einer deutsch-deutschen Zeitgeschichte aufgreifen und Forschungskontroversen diskutieren. Statt die Geschichte der DDR und der Bundesrepublik (nur) getrennt zu erforschen, zielen erste übergreifende Studien mithilfe vergleichs- und verflechtungsgeschichtlicher Methoden darauf, Gemeinsamkeiten und Unterschiede bzw. innerdeutsche Bezüge herauszustellen. Zwar entwickelten sich beide Staaten in den zwei Jahrzehnen vor der Wiedereinigung weiter auseinander, doch beide mussten Antworten auf die „globalen“ politischen, sozialen und kulturellen Umbrüche finden. Nicht zuletzt mussten beide Seiten die Existenz von Streitkräften durchsetzen und legitimieren. Zudem bildete die Bundesrepublik bis 1989/90 einen Bezugsrahmen für die ostdeutsche Gesellschaft. Insofern konzipieren Historiker/innen auch die deutsch-deutsche Zeitgeschichte vor allem als eine Vorgeschichte unserer Gegenwart. Als Diskussionsgrundlage dienen uns neben der gemeinsamen Lektüre von Basistexten Kurzreferate, die vor dem Blockseminar auf StudIP bereitzustellen sind. Weil der Mehrwert der Lehrveranstaltung wesentlich von der rechtzeitigen Vorbereitung (Lektüre) abhängt, ist entsprechende Zeit einzuplanen.


Einführungsliteratur:
Jörg Echternkamp (Hg.), Militär- und Gesellschaft in Ost- und Westdeutschland 1970–1990, Berlin 2021; Frank Bösch (Hg.), Geteilte Geschichte. Ost- und Westdeutschland 1970–2000, Göttingen 2016; Anselm Doering-Manteuffel, Lutz Raphael, Thomas Schlemmer (Hg.), Vorgeschichte der Gegenwart. Dimensionen des Strukturbruchs nach dem Boom, Göttingen 2016.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: [MA-MII/MA-nMII] [Seminar] Militär und Gesellschaft in der DDR und der Bundesrepublik. Neuere Forschungen zu einer integralen deutschen Zeitgeschichte".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 27.09.2021, 00:00 bis 10.10.2021, 23:59.