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Vorlesung: [MA-nVI] [Vorlesung] Die Macht der Rede. Die antike Rhetorik aus historischer Perspektive - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Vorlesung: [MA-nVI] [Vorlesung] Die Macht der Rede. Die antike Rhetorik aus historischer Perspektive
Semester WS 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 23
Heimat-Einrichtung Seminar für Klassische Altertumswissenschaften
beteiligte Einrichtungen Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Vorlesung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 14.10.2021 13:00 - 14:30, Ort: Hörsaal XIV a/b [Löw]
Lernorganisation Die Kunst, mittels eines mündlichen Vortrags die Zuhörerschaft von sich selbst und/oder den vorgebrachten Argumenten zu überzeugen, konnte in der Antike in verschiedenen Kontexten hilfreich, ja sogar erforderlich sein. Daher überrascht es kaum, daß es eine Menge Lehrbücher gab, welche die Menschen beim Erlernen solcher Fertigkeiten unterstützten. In den Blick der Geschichtswissenschaft geraten derartige Texte aber äußerst selten. Das freilich ist ausnehmend schade, haben diese Quellen doch nicht zuletzt für historisch Interessierte viel – darunter auch wirkliche Überraschungen – zu bieten: So greifen wir bei Quintilian beispielsweise ein pädagogisches Konzept für die Grundschule, bekommen die Gesten beschrieben, mit denen ein Redner seine Ausführungen unterstreichen sollte, und erfahren, daß die Rede einer Frau ebenfalls wertgeschätzt und als Schullektüre verwendet wurde. Aristoteles verschafft uns etwa einen Eindruck davon, wie psychologische Einflußfaktoren reflektiert wurden; die Rhetorica ad Herennium führt mitten in die politischen Kämpfe der späten Republik; Ciceros de inventione gewährt mit Definitionen positiv bewerteter Eigenschaften Einblicke in das Normengefüge der römischen Gesellschaft. Mit Menander Rhetor lassen sich Rituale beim Besuch eines Kaisers und die Erwartungshaltungen an ihn erkunden. Auch die Musterreden des Andokides mit den Hauptvarianten von Tötungsdelikten und die absurden Gerichtsfälle, die Seneca d. Ä. präsentiert, sind weit mehr als Kuriositäten. Hier und an anderen Stellen gilt: Es gibt Neues in großer Zahl zu entdecken…
Alle Interessierten sind herzlich willkommen! Die Vorlesung gehört neben MA Vormoderne I zum Modul Gesellschafts- und Verfassungsgeschichte des Master Alte Geschichte. Falls möglich, wird sie in Präsenz durchgeführt (andernfalls synchron über webex sowie asynchron mit Materialien in Ordnern zu den einzelnen Sitzungen).

Studienleistung:
Übungsaufgaben

Literatur:
Michael Erler/ Christian Tornau, Einleitung: Was ist antike Rhetorik? In: Dies. (Hrsgg.), Handbuch Antike Rhetorik, Berlin/Boston 2019 (scan in studip eingestellt).
Wilfried Stroh, Die Macht der Rede. Eine kleine Geschichte der Rhetorik im alten Griechenland und Rom, Berlin 2009.
Texte zu den Themen der einzelnen Sitzungen werden Sie in den Ordnern zur jeweiligen Sitzung finden
SWS 2
Sonstiges Modul: Mastermodul Antike Gesellschafts- oder/und Verfassungsgeschichte (MA AG)
Modul: [MA-nVI] MA Vormoderne I/neu: quellenzentriert (MA Ge)

Studienbereiche

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Die Kunst, mittels eines mündlichen Vortrags die Zuhörerschaft von sich selbst und/oder den vorgebrachten Argumenten zu überzeugen, konnte in der Antike in verschiedenen Kontexten hilfreich, ja sogar erforderlich sein. Daher überrascht es kaum, daß es eine Menge Lehrbücher gab, welche die Menschen beim Erlernen solcher Fertigkeiten unterstützten. In den Blick der Geschichtswissenschaft geraten derartige Texte aber äußerst selten. Das freilich ist ausnehmend schade, haben diese Quellen doch nicht zuletzt für historisch Interessierte viel – darunter auch wirkliche Überraschungen – zu bieten: So greifen wir bei Quintilian beispielsweise ein pädagogisches Konzept für die Grundschule, bekommen die Gesten beschrieben, mit denen ein Redner seine Ausführungen unterstreichen sollte, und erfahren, daß die Rede einer Frau ebenfalls wertgeschätzt und als Schullektüre verwendet wurde. Aristoteles verschafft uns etwa einen Eindruck davon, wie psychologische Einflußfaktoren reflektiert wurden; die Rhetorica ad Herennium führt mitten in die politischen Kämpfe der späten Republik; Ciceros de inventione gewährt mit Definitionen positiv bewerteter Eigenschaften Einblicke in das Normengefüge der römischen Gesellschaft. Mit Menander Rhetor lassen sich Rituale beim Besuch eines Kaisers und die Erwartungshaltungen an ihn erkunden. Auch die Musterreden des Andokides mit den Hauptvarianten von Tötungsdelikten und die absurden Gerichtsfälle, die Seneca d. Ä. präsentiert, sind weit mehr als Kuriositäten. Hier und an anderen Stellen gilt: Es gibt Neues in großer Zahl zu entdecken…
Alle Interessierten sind herzlich willkommen! Die Vorlesung gehört neben MA Vormoderne I zum Modul Gesellschafts- und Verfassungsgeschichte des Master Alte Geschichte. Falls möglich, wird sie in Präsenz durchgeführt (andernfalls synchron über webex sowie asynchron mit Materialien in Ordnern zu den einzelnen Sitzungen).

Studienleistung:
Übungsaufgaben

Literatur:
Michael Erler/ Christian Tornau, Einleitung: Was ist antike Rhetorik? In: Dies. (Hrsgg.), Handbuch Antike Rhetorik, Berlin/Boston 2019 (scan in studip eingestellt).
Wilfried Stroh, Die Macht der Rede. Eine kleine Geschichte der Rhetorik im alten Griechenland und Rom, Berlin 2009.
Texte zu den Themen der einzelnen Sitzungen werden Sie in den Ordnern zur jeweiligen Sitzung finden.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: Die Macht der Rede. die antike Rhetorik aus historischer Perspektive [MA-VI] MA".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 01.09.2021, 00:00 bis 31.10.2021, 00:00.