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Projektseminar: Kein 'richtiges' Doppelfach? - Einführung in Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Projektseminar: Kein 'richtiges' Doppelfach? - Einführung in Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie
Semester WS 2022/23
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 0
Heimat-Einrichtung Theologische Fakultät
Veranstaltungstyp Projektseminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 17.10.2022 10:15 - 11:45, Ort: (SemR A)

Räume und Zeiten

(SemR A)
Montag: 10:15 - 11:45, wöchentlich (12x)
(SemrR A)
Montag: 10:15 - 11:45, wöchentlich (1x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

„Entschuldige mal Doris, aber Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie ist kein richtiges Doppelfach.“ Selbst examinierte Theolog*innen scheinen mit diesem noch recht jungen Fachbereich innerhalb der Theologie ihre Probleme zu haben. Diese Beobachtung sowie die „ungeklärte Religion der Religionswissenschaft“ (Bergunder) und „hegemoniale Kulturdiskurse“ (Jahnel) der Theologie markieren den Ausgangspunkt eines gemeinsamen Herantastens an die Frage, in welchem Verhältnis Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie stehen. Durch erklärtes Hinterfragen und hinterfragte Erklärungen von „Kultur“ und „Religion“ und deren Verhältnisbestimmung zueinander wird die Zweiheit des Faches reflektiert werden – und damit auch dessen Stellung im Ganzen der Theologie. Denn mit der Schwerpunktverlagerung des Christentums von der nördlichen auf die südliche Erdhalbkugel, mit global verflochtene(n) Religionsgeschichte(n) und mit der Zunahme religiöser Vielfalt in Europa kommen einerseits die Positionalität jeder, auch der europäischen, Theologie und andererseits die Globalität von Religion in den Blick.
Damit thematisiert das Proseminar die „Interaktion zwischen christlichem Glauben und dem kulturell-religiösem Pluralismus, an dem er selbst auch Teil hat“ (Küster). Eingeführt wird in Fragenrichtungen, Theorien, Methoden und Fachgeschichte(n) von Religionswissenschaft und Interkultureller Theologie. Die exemplarische Beschäftigung mit globaler Religionsgeschichte des 19. Jahrhundert, außereuropäischen Theologien und der Vielgestaltigkeit von Christentümern will nicht die Basis für die Reproduktion von Fremdheitszuschreibungen sein, sondern für die kritische Analyse von Entstehungsprozessen kultureller und religiöser Alterität. Ziel der kontinuierlichen Textlektüre und Seminarteilnahme ist das Einüben der „Kunst des Perspektivwechsels“ (Jahnel & Wiesgickl), um Dichotomien zwischen dem „Eigenen“ und dem „Fremden“ ein Doppeltes entgegenzusetzen: einen Ort und eine Zeit. Das gilt übrigens auch für die Etablierung jedes! theologischen Fächerkanons.