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Seminar: Extraktivismus - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Extraktivismus
Untertitel Aufbaumodul Kulturwissenschaft Spanien/Lateinamerika 1 – Kulturgeschichte - Kulturelles Gedächtnis
Veranstaltungsnummer ROM.02771.04
Semester SoSe 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 10
erwartete Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Institut für Romanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Dienstag, 30.04.2024 16:00 - 18:00, Ort: Seminarraum 18 (Raum 1.11) [LuWu 2]

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

(Neo-)Extraktivismus bezeichnet ein auf Ausbeutung, Inwertsetzung und Export von Rohstoffen basierendes Wirtschafts- und Entwicklungsmodell. Der Begriff wurde in Lateinamerika in kritischer Absicht entwickelt, um extraktive Aktivitäten in Bergbau, der Förderung fossiler Energieträger, sowie der Land- und Forstwirtschaft in ihrer ökonomischen, politischen und kulturellen Dimension zu untersuchen. In den letzten Jahrzehnten wurden diese Formen der Naturausbeutung in nahezu allen Ländern Mittel- und Südamerikas intensiviert und ausgeweitet – mit z.T. katastrophalen Konsequenzen für Menschen und Ökosysteme. Diese naturzerstörerischen Prozesse sind Teil globaler, kapitalistischer Verwertungsmechanismen, durch die bestehende Abhängigkeiten und Machtverhältnisse auf verschiedenen Ebenen perpetuiert werden. Im Seminar setzen wir uns neben begrifflich-theoretischen Fragen auch ganz konkret mit (neo)extraktivistischen Tätigkeiten in Lateinamerika auseinander, vom Kautschukboom im Amazonasgebiet ab Mitte des 19. Jahrhunderts, bis hin zum aktuellen Konflikt um das Gebiet des Esequibo. Welche Akteur*innen und widersprüchlichen Interessen lassen sich hierbei ausmachen? Wo und auf welche Weise formiert sich dagegen Widerstand? Und was hat (Neo-)Extraktivismus in Lateinamerika mit unserer (imperialen) Lebensweise im Globalen Norden zu tun? Im Laufe des Seminars sollen sich Teilnehmer*innen vertiefend mit einzelnen extraktivistischen Projekten in Lateinamerika auseinandersetzen und ihre Rechercheergebnisse vorstellen.

Am 21.5. wird Dr. Odome Angone (Université Cheikh Anta Diop de Dakar) im Rahmen des Seminars einen Gastvortrag zu Extraktivismus aus intersektionaler Perspektive halten. Die spanischsprachige Veranstaltung ist offen für alle und auch ohne reguläre Seminarteilnahme möglich.

Diese Lehrveranstaltung ist im Studienbegleitprogramm von gender*bildet (Zertifikat Gender Studies) anrechenbar. Nähere Informationen finden Sie unter diesem Link (https://www.rektorin.uni-halle.de/stabsstellen/vielfalt-chancengleichheit/gender_bildet/angebote_studierende/zertifikat/).