Inhalte:
Ab ca. 1475 n.Chr. finden sich in einigen Frühdrucken der Werke Ovids drei in elegischen Distichen verfasste Episteln, die ein Sabinus als Antwortschreiben des Odysseus, Demophoon und Paris auf die ovidischen epistulae Heroidum der Penelope, Phyllis und Oenone konzipiert hat. In der Forschung ist umstritten, ob es sich bei den sogenannten Sabinus-Briefe um Dokumente antiker Ovid-Rezeption oder um Ovid-Imitation des italienischen Humanisten Angelus Sabinus handelt. In der Übung wollen wir durch sorgfältige Lektüre und Analyse der Episteln eine Antwort auf diese Frage suchen, vor allem aber den Rezeptionstechniken des Sabinus und anderer Imitatoren der ovidischen epistulae Heroidum nachgehen.
Literatur:
– T.-Ch. Spieß: Die Sabinus-Briefe: Humanistische Fälschung oder antike Literatur? Einleitung – Edition – Übersetzung – Kommentar, Trier 2012 (Bochumer Altertumswissenschaftliches Colloquium, Bd. 86)
– Sabini Epistulae. Mit Übersetzung und kritischem Kommentar herausgegeben von W. Lingenberg, Heidelberg 2018 (Antike Texte 1)
– L. Braun: Sabinus-Briefe und Responsio Ulixis – Neue und alte Zeugnisse zur Verfasserfrage. Mit einem Exkurs zur Überlieferung von Ovids Paris-Brief, WJA 38 (2014), 101-126
– L. Braun: Welcher Sabinus hat die drei Sabinus-Briefe geschrieben? WJA 45 (2019), 165-178
– W. Lingenberg, Überlieferung, Datierung und Autorschaft der Sabinusbriefe, RhM 161 (2018), 29-56
Admission settings
The course is part of admission "Zeitgesteuerte Anmeldung: Rezeptionsgeschichtliche Übung".
The following rules apply for the admission:
The enrolment is possible from 01.03.2023, 00:00 to 31.05.2023, 00:00.