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Seminar: Privates und Öffentliches in der bosnischen, kroatischen und serbischen Kultur - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Privates und Öffentliches in der bosnischen, kroatischen und serbischen Kultur
Untertitel Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft – Südosteuropa. Kultur und Gesellschaft
Veranstaltungsnummer SLA.04317.04
Semester SoSe 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 1
Heimat-Einrichtung Institut für Slavistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Dienstag, 30.04.2024 16:15 - 17:45

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Dienstag: 16:15 - 17:45, wöchentlich

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Privates und Öffentliches in der bosnischen, kroatischen und serbischen Gegenwartsliteratur

»Denn wenn es jedem von uns gelänge, sein Haus vor dem eigenen Land zu verteidigen, bliebe dem Land nicht weiß Gott was übrig.« (Bora Ćosić)
Die bosnische, kroatische und serbische Gegenwartsliteratur ist vielfach geprägt von den Erlebnissen der jugoslawischen Sezessionskriege sowie den gesellschaftlichen Transformationen, die in der Folge des Zerfalls Jugoslawiens viele öffentliche Bereiche betrafen, in ihren Folgen jedoch auch tief in familiäre Strukturen und persönliche Lebensentwürfe hineinreichten. Anhand einer Auswahl von Werken des vorwiegend 20. und 21. Jahrhunderts (Ćosić, Jergović, Albahari u.a.) sowie weiterer Materialien soll gezeigt werden, wie Privates und Öffentliches, oikos und polis, voneinander abgegrenzt und diese Grenzen neu verhandelt werden. Eine wichtige Rolle kommt dabei der Familie als einem starken strukturierenden Element südosteuropäischer Kulturen zu, das als hybrides Gebilde Merkmale sowohl des Privaten wie des Öffentlichen vereint und somit auch die Grenze zwischen Intimität und Publizität problematisiert. Thematisiert wird ebenso die Bedrohung des Privaten durch politisch disruptive Ereignisse (Krieg, Verfolgung, verdrängte Schuld etc) und die Rolle der Literatur als klassischem Ort der Veröffentlichung des Privaten wie der ‚Privatisierung‘ des Öffentlichen.