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Seminar: Fürsorge und Prekarität: Eine Annäherung an Arbeit, Lebensverläufe und Verwandtsein - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Fürsorge und Prekarität: Eine Annäherung an Arbeit, Lebensverläufe und Verwandtsein
Veranstaltungsnummer BA: SE_II (B)
Semester SS 2021
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 16
maximale Teilnehmendenanzahl 34
Heimat-Einrichtung Ethnologie/Kulturvergleichende Soziologie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 12.04.2021 13:00 - 14:30
Sonstiges Diese Lehrveranstaltung ist im Studienbegleitprogramm von gender*bildet (Zertifikat Gender Studies) anrechenbar. Nähere Informationen finden Sie unter: https://www.gleichstellung.uni-halle.de/aufgaben___aktivitaeten/gender.bildet/angebote_studierende/zertifikat/

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Montag: 13:00 - 14:30, wöchentlich

Kommentar/Beschreibung

Care-work oder Fürsorgearbeit im Rahmen der Pflege von Senioren, Kranken oder Kindern befindet sich an einer Schnittstelle von Produktion und Reproduktion, transnationaler Arbeitsmigration und alltäglicher Arbeit, welche durch das Schaffen von Formen des Verwandtseins geprägt sein kann und oft von Frauen durchgeführt wird. Gleichzeitig ist Care-Work in (moralischen) Ökonomien das Rückgrat, welches Gesellschaft und mit ihr den Arbeitsmarkt zusammenhält. Jedoch wird diese Arbeit oft nicht oder nur geringfügig (Stichwort pay-gap und gläserne Decke) entlohnt und ist in verschiedenen Abhängigkeitsbeziehungen eingebettet. Diese Beziehungen wiederum werden von Fürsorgearbeit mitbestimmt und führen für Sorgende oft zu verschiedenen Formen von Prekarität. Immer mehr verfließen die Grenzen auch außerhalb der Fürsorgearbeit zwischen der Arbeit zuhause und der Erwerbsarbeit. Parallel dazu werden Formen der Selbstfürsorge zunehmend beworben – ob von der Kosmetik-, Lifestyle oder Lebensmittelindustrie oder von Krankenkassen und Sportartikelherstellern. Die Verantwortung für das Eigene Wohlergehen rückt zunehmend in den Fokus. Im Zuge der Covid 19 Pandemie wurde auch eine Care-Krise immer deutlicher, als institutionelle Fürsorge vermehrt in Haushalte verlagert wurde. In diesem Seminar widmen wir uns den Themen von globalen Versorgungsketten und der Care-Ökonomie und deren ethischen, wirtschaftlichen und politischen Schnittstellen mit lokalen Haushalten, Abhängigkeitsbeziehungen und wie diese durch Fürsorge geprägt werden. Wie werden Formen des Verwandtseins und mit ihnen geschlechtsspezifische Ungleichheiten durch Fürsorgearbeit reproduziert? Wie werden Lösungen für Fürsorgebedürfnisse von ethischen Einstellungen geprägt? Wie beruhen neoliberale Wirtschaftssysteme auf? moralischen Vorstellungen von Fürsorgepraktiken. Welche Rolle spielen Alter, Generation, Gender sowie verschiedene Lebensverläufe bei Fürsorgepraktiken? Diesen Fragen soll in dem Seminar gemeinsam nachgegangen werden.

Literaturempfehlung: Nguyen, Minh, Zavoretti, Roberta und Joan Tronto. 2017. „Beyond the Global Care Chain: Boundaries, Institutions and Ethics of Care.” Ethics and Social Welfare 11, 3: 199-212.

Studienleistung: Wird in der ersten Stunde bekannt gegeben.

Modulleistung: Hausarbeit

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: Fürsorge und Prekarität: Eine Annäherung an Arbeit, Lebensverläufe und Verwandtsein".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich bis 06.04.2021, 15:00.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 06.04.2021 um 15:50 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.