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Seminar: Das Trilemma der Inklusion im Film - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Das Trilemma der Inklusion im Film
Untertitel Ein Versuch zur gleichzeitigen (ereignishaften) Überlagerung dissonanter Begehren
Semester WiSe 2023/24 - SoSe 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 16
erwartete Teilnehmendenanzahl 15
Heimat-Einrichtung Institut für Rehabilitationspädagogik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Nächster Termin Donnerstag, 16.05.2024 18:00 - 22:00

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Donnerstag, 11.04.2024 18:00 - 22:00
Donnerstag, 25.04.2024 18:00 - 22:00
Donnerstag, 16.05.2024 18:00 - 22:00
Donnerstag, 06.06.2024 18:00 - 22:00
Donnerstag, 20.06.2024 18:00 - 22:00

Kommentar/Beschreibung

Das Trilemma der Inklusion im Film
Ein Versuch zur gleichzeitigen (ereignishaften) Überlagerung dissonanter Begehren

Was bisher geschah: Im Wintersemester 2023/2024 gab es keine Teilnehmenden für das (Erkundungs-)Seminar ‘Anti-Diskriminierung als Experiment’ – wir haben trotzdem daran weitergearbeitet und einiges ausprobiert. Die Theorie der trilemmatischen Inklusion (z.B. Boger 2017, 2019) blieb der Ankerpunkt: Diskriminierung und Inklusion/Anti-Diskriminierung sind in sich jeweils widersprüchlich. Deshalb sind auch die Begehren diskriminierter Subjekte (notwendigerweise) widersprüchlich. Diese Wünsche lassen sich vielleicht in Kürze durch den Anfang eines Gedichts von Pat Parker anreißen:

For the White Person Who Wants to Know How to Be My Friend

The first thing you do is to forget that I’m black.
Second, you must never forget that I’m black.

Die Theorie der trilemmatischen Inklusion hilft als Karte diese Widersprüche zu sortieren, Bewegungen und Politiken darin zu verorten und sich der eigenen Selbstwidersprüchlichkeiten bewusst zu werden, um sich dann darin bewegen zu können. Innerhalb der Karte geht es nicht darum, zu überzeugen oder die verschiedenen Begehren gegeneinander auszuspielen, sondern darum, sie zu bezeugen, sich ihrer bewusst zu werden und sie kontextuell abzuwägen.
Auf unserem Weg, das Trilemma der Inklusion mittels anderer als schrifttextlicher Medien überlagernder und gleichzeitiger darzustellen, haben wir Kunstwerke und Ausstellungen als solche gleichzeitigen Überlagerungen des Trilemmas der Inklusion interpretiert. Und sind darüber in das Ereignis gestolpert (vgl. Boger 2019, S. 167-171). Die Annahme ist, dass die Ereignishaftigkeit es ermöglicht, den Traum der Inklusion kurz erlebbar zu machen. Also schien uns das Ereignis als guter Ansatzpunkt für die gleichzeitige Überlagerung. Das Ereignishafte zu repräsentieren aber, scheint in Texten nicht wirklich gelingen zu wollen oder zu können, da sich Texte auf Grund ihrer Linearität nur schlecht kreuzen lassen und dann immer in einer Reihe von Widersprüchlichkeiten enden müssen, die das Trilemma eben nicht synthetisieren, sondern auseinanderziehen.

Was nun passiert: Über diesen kleinen Ausflug sind wir beim Medium Film gelandet und möchten nun versuchen, unseren neuen Ansatz und das ursprüngliche Begehren des trilemmatischen Experimentierens zusammenzubringen. Das heißt konkret: Wir möchten gemeinsam die Verbindung des Mediums Film mit dem Trilemma der Inklusion erproben und offenhalten, was sich daraus ergibt.
Im Sommersemester 2024 treffen wir uns nun, um gemeinsam Filme über Fragen der Inklusion, Ungerechtigkeit und (Anti-)Diskriminierung zu schauen und der Frage nachzugehen, ob in und mit ihnen Gleichzeitigkeit, Überlagerung und Ereignishaftigkeit der Achsen des Trilemmas der Inklusion zu sehen und zu spüren sind. Hierfür sind vier Termine angedacht. In der Vorbereitung lesen wir einen Text, um uns dann zum Filmschauen und zur Diskussion zu treffen. Für den ersten Termin gibt es einen filmischen und theoretischen Einsatz von Samuel und Mirko.
Unser Versuch ist keine öffentliche Filmreihe, aber auch kein abgeschlossenes Seminar. Vielleicht wollen wir gerade nicht wissen, was es ist und sein könnte. Das Seminar ist aus diesem Grund offen für alle Interessierten und fragt nicht nach Statusgruppen. Was wir allerdings wissen, ist, dass wir uns eine gewisse Konstanz in der Gruppe wünschen. Deshalb würden wir uns freuen, wenn ihr nach dem ersten Termin sagen könntet, ob ihr vorhabt, dabei zu bleiben.

Zeiten: vier Termine à (höchstens) vier Stunden, von 18-22 Uhr.
Ort: wird noch bekannt gegeben.

11. April: Titane (2021, Ducournau, Frankreich)

25. April: The Tribe (2014, Slaboschpyzkyj, Ukraine)
Boger, Mai-Anh (2017): Theorien der Inklusion – eine Übersicht. Zeitschrift für Inklusion, 1. https://www.inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/413.
Boger, Mai-Anh (2019). Politiken der Inklusion. Die Theorie der trilemmatischen Inklusion zum Mitdiskutieren. Münster: edition assemblage (S. 167-171).

23. Mai: tbd

6. Juni: tbd

Link zur Veranstaltung: https://studip.uni-halle.de/dispatch.php/course/details?sem_id=01d0b0baa94ea3449efc0addc92223a0&again=yes
Wenn ihr kein (hallenser) stud.IP habt, meldet euch gerne per Mail bei Samuel (Hermann) samuel.hermann@student.uni-halle.de oder Mirko (Moll) mirko.moll@paedagogik.uni-halle.de und ihr bekommt alle Informationen per Mail.

Diese Lehrveranstaltung ist im Studienbegleitprogramm von gender*bildet (Zertifikat Gender Studies) anrechenbar. Nähere Informationen finden Sie unter diesem Link (https://www.rektorin.uni-halle.de/stabsstellen/vielfalt-chancengleichheit/gender_bildet/angebote_studierende/zertifikat/).