In seinen annalistisch strukturierten „Historiae“ erzählt Tacitus die Geschichte der flavischen Dynastie, mithin Ereignisse aus der eigenen Lebenszeit. Erhalten sind heute freilich nur die ersten viereinhalb Bücher, in deren Mittelpunkt die Machtkämpfe nach dem Tod Neros stehen. Berichtet wird aber beispielsweise auch vom sogenannten Bataveraufstand und der Expedition des Titus gegen Jerusalem. Darstellung und Stoffauswahl sind geprägt vom Weltbild und den Moralvorstellungen der römischen Senatsaristokratie, deren Interessen und Wertvorstellungen fast notwendigerweise in Konflikt treten mußten zur Etablierung der neuen Herrschaftsform „Prinzipat“.
Die Übung ist als Blockveranstaltung konzipiert und wendet sich in erster Linie an Studierende höherer Semester. Das Werk soll möglichst vollständig gelesen werden, im Mittelpunkt steht die Förderung der Übersetzungs- und Lektürekompetenz der Teilnehmer. Regelmäßige aktive Teilnahme ist Voraussetzung für den Scheinerwerb.
empfohlene Textausgaben:
M. Cornelii Taciti libri qui supersunt; Tom II, Fasc. I: Historiarum Libri, hrsg. von H. Heubner, Stuttgart 1978 u.ö.
Cornelii Taciti libri qui supersunt; Tom II,1: Historiarum Libri, hrsg. von K. Wellesley, Leipzig 1989
Kommentar:
H. Heubner: P. Cornelius Tacitus. Die Historien; Bdd. I-V, Heidelberg 1963-1982
