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Seminar: Seminar: Recht und Gerechtigkeit: Essen, Ernährung, Hunger - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Seminar: Recht und Gerechtigkeit: Essen, Ernährung, Hunger
Veranstaltungsnummer BA: SE_I (A: Politik/Recht)
Semester WS 2016/17
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 5
Heimat-Einrichtung Ethnologie/Kulturvergleichende Soziologie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 20.10.2016 12:15 - 13:45
Voraussetzungen Sen, Amartya. 1981. Poverty and famines: an essay on entitlement and deprivation. Oxford: OUP.
Leistungsnachweis Studienleistung: Wird in der ersten Stunde bekannt gegeben
Modulleistung: Hausarbeit
Studiengänge (für) BA (60/90)
SWS 2
Sonstiges Veranstaltungsort: MEL HS XXI

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Donnerstag: 12:15 - 13:45, wöchentlich(10x)
(SfE)
Mittwoch, 26.10.2016 18:00 - 19:30
Donnerstag, 08.12.2016, Donnerstag, 15.12.2016 08:30 - 10:00

Kommentar/Beschreibung

Jährlich wird mehr als genug Nahrung für jeden Menschen auf der Welt produziert. Dennoch gelten laut den Statistiken der FAO im Jahr 2015 immer noch 800 Millionen Menschen als unterernährt – die meisten davon in Entwicklungsländern. Welthunger verweist auf den Fortbestand einer Ungleichheit, die von vielen Menschen als schmerzhafte Ungerechtigkeit wahrgenommen wird. Wie kann der Hunger aus der Welt geschafft werden, wenn es nicht einfach darum geht, Nahrung zu produzieren? Als Herausforderung der Menschenrechte und des Rechts auf Nahrung sind unterschiedliche Formen der Ernährungsunsicherheit mit ethisch-politischen Fragen verknüpft. Welche Maßnahmen rechtfertigt der Kampf gegen Hunger? Nutzt der Hunger bestimmten Gruppen? Wann schließt die von allen Mitgliedstaaten der UN 2005 unterzeichnete Schutzverantwortung (RtoP) gegenüber Menschen, die bestimmten Verbrechen gegen die Menschheit zum Opfer fallen, auch Hunger ein? Wann dürfen humanitären Interventionen zur Behebung von Hunger die nationale Souveränität von Staaten untergraben?
Wir werden im Seminar etablierte und neuere Ansätze in der Anthropologie des Rechts und der Politik im Hinblick auf diese Fragen diskutieren, um sie dann anhand von spezifischer Literatur über Hunger und Ernährung zu konkretisieren und vertiefen. Wir klären zunächst Definitionen von Hunger, Ernährung, Essen und untersuchten mögliche Interventionen gegen Hunger. Wir diskutieren Übersetzungen zwischen dem universellen Recht auf Nahrung und kulturellen Vorstellungen von angemessener Ernährung. Dabei stoßen wir auf Fragen, wie zwischen universellen Rechten bzw. Gerechtigkeitsvorstellungen und vielfältigen lokalen Lebensweisen vermittelt werden kann. Ziel ist es ein Verständnis davon zu erreichen, wie Recht, Moral, Politik und Wissenschaft in diesem Praxisfeld wirken und was ein ethnologischer Blick auf diese Problematik sichtbar machen kann.