Populäre Repräsentationen von Islam und muslimischen Gesellschaften sind in der jüngsten Vergangenheit maßgeblich von den Ereignissen des 11. September 2001 geprägt worden, könnte man meinen. Bei näherer Betrachtung stellen wir jedoch fest, dass Bilder vom "extremen Mullah," der die "naiven, ungebildeten und gutgläubigen Massen" radikalisiert schon während der britischen und französischen Kolonialherrschaft auftauchen. Orientalistische Essenzialisierungen dieser Art werden in ethnologischen Debatten spätesten seit Asad und Said mindestens kritisch betrachtet. Das Seminar sucht daher (1) diese oft problematische Darstellung der Beziehungen von Politik und Islam zu thematisieren, (2) die Entwicklung anthropologischer Betrachtung muslimisch geprägter Gesellschaften nachzuvollziehen, und (3) ein nuanciertes Verständnis komplexer Wechselbeziehungen von Politik, Religion, Moderne, Macht, u.v.m. zu vermitteln. In den Sitzungen werden wir uns mit Fallstudien beschäftigen, die beispielsweise muslimische Identitätskonstruktionen, Globale Politik oder Geschlechterrollen untersuchen. Der Kurs ist sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene geeignet.
Einführungslektüre:
Asad, Talal 1986. The Idea of the Anthropology of Islam. Washington, D.C.: Center for Contemporary Arab Studies.
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