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Seminar: Praxistheorie und Pragmatismus in Ethnologie und Philosophie - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Praxistheorie und Pragmatismus in Ethnologie und Philosophie
Veranstaltungsnummer MA: ETRANS
Semester WS 2016/17
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 1
Heimat-Einrichtung Ethnologie/Kulturvergleichende Soziologie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 20.10.2016 12:15 - 13:45
Teilnehmende Dieses Seminar steht Studierenden der Ethnologie und Philosophie offen und versteht sich als interdisziplinärer Dialog.
Lernorganisation Vorbereitende Lektüre:
Talisse, R. and S. Aikin (eds.), 2011, The Pragmatism Reader: From Peirce through the Present, Princeton: Princeton University Press, Seite 109-140.
Raters, M-L. und M. Willaschek (Hrg.) 2002, Hilary Putnam und die Philosophie des Pragmatismus, Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Thévenot, Laurent 1984. Rules and implements: investment in forms. Social Science Information 23 (1): 1-45.
Boltanski, Luc & Laurent Thévenot 1999. The Sociology of Critical Capacity. European Journal of Social Theory 2 (3): 359-377.
Leistungsnachweis Studienleistung: Wird in der ersten Stunde bekannt gegeben
Modulleistung: Hausarbeit
Studiengänge (für) MA Ethnologie (45/75/120)
SWS 2
ECTS-Punkte 5

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Donnerstag: 12:15 - 13:45, wöchentlich(13x)

Kommentar/Beschreibung

Die Philosophie des Pragmatismus, mit einer weiter zurückreichenden Tradition der
philosophischen Reflexion über soziale Praktiken, ist einer der zentralen Berührungspunkte
von Ethnologie und Philosophie. Seit etwa den 1980er Jahren ist in der Ethnologie der
Anspruch auf die Erarbeitung umfassender Erklärungsmodelle gesellschaftlicher
Entwicklungen beachtlich heruntergeschraubt worden. Damit verbunden ist eine Zuwendung
zu „Akteursperspektive“, Ethnographie, mikroskopischer Beschreibung, Kontingenz,
Relationalität, Praxis und „übersichtlicher Darstellung”. Die Abwendung von der Suche
nach großen Strukturzusammenhängen und Regelhaftigkeiten hatte von Anbeginn eine
innere Nähe zu dazu passenden theoretischen Überlegungen aus Praxistheorie und
Pragmatismus. Diese Theorien wiederum haben eine längere Genealogie innerhalb der
pragmatischen Philosophie, die mindestens bis zum Ende des 19ten Jahrhundert zurückreicht
(Charles Peirce, William James und John Dewey aber auch bereits Giambattista Vico). In
diesem Seminar sollen Schlüsseltexte beider Traditionen und ihres Zusammenfließens
gelesen und diskutiert werden.