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Seminar: Geister. Anthropologische und interdisziplinäre Perspektiven - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Geister. Anthropologische und interdisziplinäre Perspektiven
Veranstaltungsnummer MA:GE II, offen für alle externe
Semester SS 2014
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 0
Heimat-Einrichtung Ethnologie/Kulturvergleichende Soziologie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Freitag, 11.04.2014 14:15 - 15:45
Teilnehmende Seit Beginn der europäischen Erkundung und Eroberung überseeischer Gebiete hielten Europäer den "Glauben" der "Wilden" an Geister für ein herausragendes Unterscheidungsmerkmal: Erst differenzierte man sich über die "falschen Geister" der Anderen, dann, aufgeklärt, staunte man über deren scheinbar naiven Glauben an Geister schlechthin. Mit den Einbrüchen der europäischen Aufklärung, z.B. in romantischen Regressionen des frühen 19. Jahrhunderts und der 1970er Jahre, fand man aber auch zu einer Art Bewunderung für die Geisterkulte anderer Völker. Immer wurde dabei handfestes Wissen über die eine Fülle von Praktiken und Aussagen angesammelt, das in der heutigen vornehmlich dekonstruktivistischen Religionsethnologie wenig beachtet wird.
Ziel des Seminars ist, im historischen Rückblick dieses "alte" Wissen zu mobilisieren und mit heutigen wissenschaftlich wichtigen Tendenzen der Forschung über Bewusstsein, Kognition und Realismus zu verknüpfen. Wir werden also ethnologische Fallanalysen zur Geisterkunde lesen. Wir werden die kolonialen und anderen zeittypischen Verzerrungen dieser Schriften kritisieren, dann aber auch realistische Anteile und Erkenntnispotentiale dieser Texte mobilisieren und ihr Wissen mit heutigen Diskussionen über den sozialen Sinn und die neurobiologische Manufaktur von Erfahrungen mit übernatürlichen Gestalten konfrontieren.
Lektüreempfehlung: Peter Pels: Spirits of Modernity, in: Meyer, Birgit u. Peter Pels: Magic and Modernity, Stanford: Stanford UP, S. 241ff.
Leistungsnachweis Studienleistung: Wird in der ersten Stunde bekannt gegeben.
Modulleistung: Seminararbeit
Studiengänge (für) MA
SWS 2
ECTS-Punkte 5

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Freitag: 14:15 - 15:45, wöchentlich(12x)
(Semianrraum)
Freitag, 20.06.2014 12:15 - 13:45
(Seminarraum)
Freitag, 18.07.2014 16:15 - 17:45

Kommentar/Beschreibung

Seit Beginn der europäischen Erkundung und Eroberung überseeischer Gebiete hielten Europäer den "Glauben" der "Wilden" an Geister für ein herausragendes Unterscheidungsmerkmal: Erst differenzierte man sich über die "falschen Geister" der Anderen, dann, aufgeklärt, staunte man über deren scheinbar naiven Glauben an Geister schlechthin. Mit den Einbrüchen der europäischen Aufklärung, z.B. in romantischen Regressionen des frühen 19. Jahrhunderts und der 1970er Jahre, fand man aber auch zu einer Art Bewunderung für die Geisterkulte anderer Völker. Immer wurde dabei handfestes Wissen über die eine Fülle von Praktiken und Aussagen angesammelt, das in der heutigen vornehmlich dekonstruktivistischen Religionsethnologie wenig beachtet wird.
Ziel des Seminars ist, im historischen Rückblick dieses "alte" Wissen zu mobilisieren und mit heutigen wissenschaftlich wichtigen Tendenzen der Forschung über Bewusstsein, Kognition und Realismus zu verknüpfen. Wir werden also ethnologische Fallanalysen zur Geisterkunde lesen. Wir werden die kolonialen und anderen zeittypischen Verzerrungen dieser Schriften kritisieren, dann aber auch realistische Anteile und Erkenntnispotentiale dieser Texte mobilisieren und ihr Wissen mit heutigen Diskussionen über den sozialen Sinn und die neurobiologische Manufaktur von Erfahrungen mit übernatürlichen Gestalten konfrontieren.
Lektüreempfehlung: Peter Pels: Spirits of Modernity, in: Meyer, Birgit u. Peter Pels: Magic and Modernity, Stanford: Stanford UP, S. 241ff.