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Seminar: Public Anthropology - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Public Anthropology
Veranstaltungsnummer BA: GTE
Semester SS 2020
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 25
erwartete Teilnehmendenanzahl 40
Heimat-Einrichtung Ethnologie/Kulturvergleichende Soziologie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 22.04.2020 10:15 - 11:45

Themen

Public Anthropology – ein Überblick, Kollaborative Ethnographie als neue best practice?, Geht Forscher*innen-Informant*innen-Solidarität über alles?, Forschungsethik & Datenmanagement im Kontext konfligierender Verantwortungen gegenüber unterschiedlichen Öffentlichkeiten, Alternative Medien & Formate jenseits des klassischen akademischen Textes, Zur Praxis des akademischen Schreibens, Formen einer engagierten Anthropologie – ein Überblick, Engagement für wen? Z.B. für indigene Gemeinschaften, Engagement für wen? Z.B. für weiße Südafrikaner*innen, Engagement für wen? Z.B. im bewaffneten Kampf, Multiple Ontologien und metatheoretischer Perspektivismus, Für eine rekursive Anthropologie – metatheoretischer Universalismus jenseits nostalgischer Positivismen und „alternativer Fakten“, Abschlussdiskussion

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Mittwoch: 10:15 - 11:45, wöchentlich(13x)

Kommentar/Beschreibung

Die Ethnologie versteht sich gemeinhin als kritische Sozial- und Kulturwissenschaft, die bedeutsame Einsichten in die multidimensionale Existenz, das vielschichtige Handeln und die von Ungleichheiten gekennzeichneten strukturellen Verflechtungen von Menschen weltweit zu generieren und damit wichtige Beiträge zur praktischen Verbesserung von Lebensbedingungen zu leisten vermag. Aber gelingt ihr dies wirklich? Ist sie in dem Maße gesellschaftlich relevant, wie sie es sein könnte und sollte? Und unter welchen theoretischen, forschungspraktischen, kommunikationsstrategischen und gesellschaftspolitischen Vorzeichen könnte ihr dies gelingen? Die Frage, welchen Wert die Anthropologie auch jenseits des akademischen Kontexts tatsächlich hat (und haben könnte), steht im Zentrum der Public Anthropology. An der Schnittstelle von Wissenschaft und zahlreichen auch nicht-wissenschaftlichen Öffentlichkeiten interessiert sie sich dafür, wie die ethnologische Praxis eine größere gesamtgesellschaftliche Relevanz erlangen kann: Welche Forschungspraxis kann einen bedeutsameren Beitrag leisten – zu welchen Themen, in welchen Regionen, mit welchen Methoden und in welchem Verhältnis zwischen Forschenden und Beforschten? Welche Kommunikationsstrategien eignen sich, um von der Forschung betroffene Öffentlichkeiten besser zu erreichen bzw. überhaupt erst zu generieren – mit welchen Medien, Formaten, Genres und Stilen können Inhalte auf inspirierende Weise zur Diskussion gestellt werden? Welches gesellschaftspolitische Engagement kann und sollte die Ethnologie als Wissenschaft praktizieren – von einer rein praktischen Unterstützung (während der Feldforschung) bis hin zu einer explizit aktivistischen Forschung? Und welche theoretische Positionierung der forschenden Arbeit ist schließlich reflexiv vertretbar, in den eigenen Theorieeffekten verantwortbar und im Hinblick auf eine gesellschaftspolitische Gestaltung zielführend? Dieses Seminar befasst sich anhand ethnographischer Beispiele und theoretischer Texte mit diesen zentralen Fragen der Public Anthropology. Dabei steht diese Lehrveranstaltung im Kontext des allgemeinen Themenschwerpunkts „Public Anthropology“ im kommenden Sommersemester und bindet dabei auch ausgewählte weitere Einzelveranstaltungen in ihr Programm ein – z.B. einzelne Vorträge im Joint Institutes Colloqium (gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut) zum Thema Public Anthropology: Engaging Anthropology and Engaging the World.