In diesem Kurs beschäftigen wir uns mit den Rechten indigener Völker im Kontext ihrer Entstehung. Beginnend mit dem Problem der Definition indigener Völker (in Abgrenzung zu den Begriffen „tribale Gesellschaften“ und „kulturelle Minderheiten“ sowie in Auseinandersetzung mit relevanten nationalen Debatten zum Begriff „indigene Völker“), setzen wir uns zunächst eingehend mit der Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte indigener Völker sowie mit der ILO Convention Nr. 169/1989 zu den Rechten indigener Völker und tribaler Gesellschaften auseinander. Daran anschließend steigen wir in die Geschichte der Unterwerfung indigener Völker in den sogenannten Siedlerstaaten ein und vertiefen dabei folgende Thematiken: Missionierung, Kindesverschleppung, Zwangsarbeit, Landrechte, Kulturraub. Danach wenden wir uns der Ausweitung der Bewegung für die Rechte indigener Völker auf dekolonisierte Staaten Afrikas und Asiens zu und behandeln in diesem Zusammenhang die Themenbereiche Ethnizität und Bürgerschaft, kulturelle Erziehung und Tourismus, Landrechte und Ökologie, Rückgabe von gestohlenem Kulturgut.
Literaturempfehlung: Goodale, Mark. 2006. “Reclaiming Modernity: Indigenous Cosmopolitanism and the Coming of the Second Revolution in Bolivia”. American Ethnologist 33(4): 634-649.
Clifford, James. 2004. “Looking Several Ways: Anthropology and Native Heritage in Alaska.” Current Anthropology 45(1): 5-30.
