Der Indische Ozean wird seit über 5000 Jahren von Menschen in alle Richtungen befahren. Dabei grenzt er an recht unterschiedliche Kontinente mit ihren diversen Gesellschafts- und Kulturformationen sowie religiösen und politischen Systemen: von der islamisch dominierten Arabischen Halbinsel im Nordwesten des Ozeans, der ostafrikanischen Küste im Südwesten, den Küsten des überwiegend hinduistischen Indiens in seiner Mitte, sowie der malaysischen Halbinsel und Indonesien in seinem östlichen Teil. Wie über die Jahrtausende hinweg die Bewegungen über das Meer an den diversen Küsten und auf den vielen Inseln zu einem ständigen Austausch nicht nur von Waren, sondern auch von Menschen mitsamt ihren Ideen, Techniken und Gebräuchen geführt haben, das ist das Thema dieser ethnohistorisch angelegten transmaritimen Führung. Dabei wird der chronologische Fortgang der Vorlesung aus dem letzten Semester um etwa 1800 fortgesetzt und bis zur Gegenwart geführt. Verstärkt kommen zudem nunmehr einzelne Thematiken, wie etwa Migrationsbewegungen, die Insel Mauritius oder einzelne Hafenstädte in den Fokus der Vorlesung.
Lernziele:
Kenntnisse der Geschichte und Kultur der Makroregion des Indischen Ozeans; methodologische und theoretische Reflektionen zur Erforschung transmaritimer Bewegungen und der Translationen, die dabei Menschen, Dinge, Religionen, Ideen, soziale Ordnungen, politische Vorstellungen etc. erfahren.
Lektüreempfehlung:
Michael Pearson 2003. The Indian Ocean. Routledge.
Modulleistung: für BAs: Klausur; für MAs: Seminararbeit