Wenn von Inklusion resp. Exklusion die Rede ist, so fungiert im erziehungswissenschaftlichen Fachdiskurs ein sozial-kulturelles Verständnis von Behinderung als Grundlage. Demnach sind Menschen nicht per se behindert, sondern werden durch die Gesellschaft bzw. ihrer Umgebung systematisch behindert. So stellt z.B. Leistung in den deutschsprachigen mehrgliedrigen Schulsystemen eine zentrale Differenzdimension dar, entlang der Schüler:innen in die einzelnen Schulformen selektiert bzw. segregiert werden.
Unter Bezugnahme eines sozial-konstruktivistischen Verständnisses von Heterogenität und Homogenität richten wir unseren Blick im Seminar auf Konstruktions- bzw. Hervorbringungsprozesse von Normalität und Abweichung in schulisch-unterrichtlichen Kontexten, mit dem Ziel, jene behindernden (und ermöglichenden) formalen Strukturen sowie Praxen zu erkennen und ihre Möglichkeiten der Überwindung zu diskutieren. Hierfür ist die Arbeit an empirischen Fallbeispielen geplant, die eine Gelegenheit schaffen, marginalisierende bzw. schlechterstellende Praxen in den Blick zu nehmen und zu diskutieren, wie Differenzen, z.B. aufgrund von Leistung, in Mikroprozessen des Unterrichts konstruiert und bearbeitet werden.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Modul IEBES LAGr_WiSe 22/23_Ehrt".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 28.09.2022 um 07:00 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
Die Anmeldung ist möglich von 12.09.2022, 07:00 bis 16.10.2022, 23:59.
Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.