Was ist eigentlich Verwandtschaft? Wozu dient sie? Wo beginnt und wo endet sie – und was sind andere Möglichkeiten, soziale Bindungen komparativ und analytisch zu betrachten? Seit ihrem Anbeginn völlig zu Recht ein Grundpfeiler der Ethnologie, ist die Verwandtschaftsforschung in den letzten Jahrzehnten zunehmend neu überdacht worden. Neben formaler Verwandtschaft durch Deszendenz und Allianz und deren Bedeutung für Status, Besitz, Erbe und Identität, sowie der etablierten Analyse von tribalen Gruppen, Bünden, Altersklassen, und Genealogie rücken nun auch Beziehungen wie Adoption, Freundschaft und Nachbarschaft zunehmend in den ethnologischen Blick. Grundsätzlich geht es hier um die anthropologisch zentrale Frage nach den sozial hergestellten Ordnungen, welche die Beziehungen zwischen Individuen und (imaginierten) Gruppen, Kategorien und Gemeinschaft regeln. Aktuelle Forschung betont den Konstruktionscharakter dieser Verhältnisse.
Das Seminar führt in die Klassiker des Fachs ein, und verfolgt die Entwicklungen und alternativen Betrachtungen von Bekannten-und-Verwandten bis hin zu modernen Ansätzen. Eine Reihe von praktischen Übungen veranschaulicht die Relevanz des Themas, und gibt erst Einblicke in dieses wichtige Element von Forschungspraxis.
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The course is part of admission "Anmeldung mit Passwort: Bekannte und Verwandte".
Erzeugt durch Migration 128 08:36:56 08/21/18 The following rules apply for the admission:
