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Seminar: ST I/TE II - Sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen in der katholischen Kirche. Zwischen Verharmlosung, Nulltoleranz und Prävention - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: ST I/TE II - Sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen in der katholischen Kirche. Zwischen Verharmlosung, Nulltoleranz und Prävention
Semester WS 2020/21
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 4
erwartete Teilnehmendenanzahl 7
Heimat-Einrichtung Institut für Katholische Theologie und ihre Didaktik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Montag, 09.11.2020 15:30 - 17:00, Ort: (FrSt Haus 31 R 102)
Teilnehmende Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmeranzahl aufgrund der Raumkapazität auf 7 Personen (Stand: 16.10.2020) begrenzt ist!
Voraussetzungen La GS: keine
La Sek / La Gym:
- Bibelwissenschaften
- Exegese des Alten Testaments
- Exegese des Neuen Testaments
- Theologische Ethik I. Bedingungen und Horizonte menschlichen Handelns
Lernorganisation Bitte beachten Sie die geänderten Seminarzeiten!

Aufgrund des dies academicus findet die erste Sitzung des Seminars am 09.11.2020 statt.
Leistungsnachweis La GS (ST I): Klausur
LA Sek / La Gym (TE II): Hausarbeit
Studiengänge (für) La GS: Systematische Theologie I
La Sek / La Gym: Theologische Ethik II
SWS 2
Sonstiges Am 16.11.2020 findet die Seminarsitzung von 18 bis 21 Uhr in Raum 142, Haus 31 statt.

Empfohlene Literatur:
Hilpert, Konrad (u.a.) (Hg.): Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen im Raum von Kirche. Analysen – Bilanzierungen – Perspektiven (= QD 309), Freiburg i. Br. 2020.

Scheiper, Jessica: Der "Fall Crottogini" oder: Priesterbild, Sexualität und Zensur, in: MThZ 70 (2019) 118-144.

Striet, Magnus/Werden, Rita (Hg.): Unheilige Theologie! Analysen angesichts sexueller Gewalt gegen Minderjährige durch Priester (= Katholizismus im Umbruch 9), Freiburg i. Br. 2019.

Räume und Zeiten

(FrSt Haus 31 R 102)
Montag: 15:30 - 17:00, wöchentlich (13x)

Kommentar/Beschreibung

Vor genau zehn Jahren wurden die ersten Fälle sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen durch katholische Amtsträger in Deutschland öffentlich gemacht. Und spätestens mit Veröffentlichung der „MHG“-Studie im September 2018 ist auch das Ausmaß des zugefügten Leids in erschreckendem Maße deutlich geworden.

Die Reaktionen darauf reichten von Leugnung und Verharmlosung über Sprachlosigkeit und Zorn bis hin zu öffentlichen Solidaritätsbekundungen und dem Versprechen nach transparenter und konsequenter Aufarbeitung.

Doch besteht gegenwärtig „weder bei den Betroffenen noch in der Öffentlichkeit noch in der Kirche selbst Einigkeit darüber, ob und wie die Bemühungen um Aufarbeitung überhaupt einzuschätzen sind“, so der Jesuitenpater Klaus Mertes im Jahr 2020. Die theologische Aufarbeitung steckt auch zehn Jahre nach dem offiziellen Bekanntwerden der ersten Fälle in Deutschland noch im Anfangsstudium. Und über allem schwebt die Frage, wie es dazu kommen konnte – denn, dass es sich dabei nicht nur um Einzelfälle, sondern (auch) um ein systemisches Versagen handelte, gilt inzwischen als erwiesen.

Das Seminar möchte dieser und anderen Fragen nachgehen. Dabei ist es (1.) zwingend notwendig, sich zunächst bezüglich der Ergebnisse der humanwissenschaftlichen Forschungen zum Thema Sexualität und Geschlechtlichkeit zu informieren, ehe sich (2.) eine systematische Annäherung an mögliche Ursachen und Zusammenhänge aus theologisch-ethischer Perspektive anschließen kann. Mit diesem Wissen sollen dann (3.) die Reaktionen des kirchlichen Lehramts und die bisherigen Präventionsmaßnahmen der katholischen Kirche in Deutschland untersucht werden.