Mit der Bezeichnung als Ebenbild Gottes wird dem Menschen eine herausragende Würdestellung zuerkannt. Sie besagt, dass man dem Menschen mit Achtung zu begegnen hat und sein Leben unbedingt schützenswert ist. Diese zentrale anthropologische Aussage des Christentums hat die (westliche) Welt grundlegend durchformt. Dennoch war dieses Verständnis zu keiner Zeit einfach selbstverständlich. In der Gegenwart treten konkurrierende Menschenbilder hinzu. Sie verstehen den Menschen etwa als Bedürfnis- und Mängelwesen, beschreiben ihn als homo oeconomicus oder sprechen ihm die Herrschaft über sich selbst ab, um sie stattdessen seinen Genen oder seinem Unbewussten zuzuerkennen. Schließlich fehlt es auch nicht an Auffassungen, welche die Aussage von der Sonderstellung des Menschen als eine geradezu verhängnisvolle Fehldeutung betrachten.
Das Seminar stellt das biblisch-christliche Menschenbild eingehend dar und kontrastiert dieses mit zeitgenössischen alternativen Deutungen. Die Kombination des Seminars mit der Vorlesung „Von der Schöpfung zur Vollendung“ ist angeraten.