Der Tag des Herrn in den Schriften Israels und im NT.
Selbst unser heutiges kulturelles Gedächtnis kennt ihn, den jüngsten Tag. Der Tag, an dem Gott die Menschen vor sein Gericht bittet und Gutes von Bösem trennt. Oft humoristisch findet genau dieser Vorstellungshorizont anklang in der medialen Kultur der heutigen Zeitgeschichte. Im Seminar soll dieses Traditionsfeld einmal näher untersucht werden. Wo kommt den die Rede vom jüngsten Tag überhaupt her und was soll damit ausgesagt werden. Ich lade sie schlichtweg dazu ein, anhand von vergleichenden Textanalysen ein Bild von der Entwicklung einer prägenden eschatologischen Tradition zu werfen. Angefangen vom 7./8. Jh. vor Christus führen uns die überlieferten Quellen in den Kontext des Babylonische Exil ein und leiten uns über die Zeit des zweiten Tempels bis in das 2. Jahrhundert. Texte aus den verschiedensten zeit- und kulturgeschichtlichen Epochen der Antike thematisieren den Tag des Herrn. Natürlich haben sich dabei die Sprachform der Tradition und ihr gesamter inhaltlicher Vorstellungshorizont entscheidend verändert. Genau das soll in den einzelnen Sitzungen Stück für Stück thematisiert werden.