Aus hellenistischer und römischer Zeit sind zahlreiche Darstellungen von Kultstatuen überliefert, unter denen eine Gruppe durch ihr altertümliches Erscheinungsbild auffällt (z. B. Artemis Ephesia). Die Statuen haben geschlossene Beine, eng am Körper anliegende Oberarme sowie nach vorne weisende Unterarme; zumeist wird der Körper mit einem Futteral (Ependytes) mit Feldereinteilung umschlossen. Verbreitet sind diese sowohl weiblichen als auch männlichen Kultbilder in Anatolien sowie Syrien, Phönikien und Palästina. Neben wenigen rundplastischen Darstellungen sowie Reliefs ist die Masse dieser Kultstatuen auf Münzen (offizielle Dokumente) überliefert (2. Jh. v. Chr.–3. Jh. n. Chr.).
Ziel des Seminars ist es, anhand von ausgewählten Denkmälern diese spezielle Gruppe von Kultstatuen genauer zu betrachten und im Vergleich zu den ‚klassischen‘ Kultbildern, die Unterschiede und Besonderheiten herauszuarbeiten.
Literatur:
R. Fleischer, Artemis von Ephesos und verwandte Kultstatuen aus Anatolien und Syrien (Leiden 1973).
E. Simon, Götter der Griechen (Darmstadt 1985).
E. Simon, Götter der Römer (Darmstadt 1990).
