Die Beziehungen zwischen Drittem Reich und arabischer Welt wurden durchaus schon häufig thematisiert, vielfach im Kontext politischer Debatten. Häufig ging es dabei um den palästinensischen Nationalisten und mehrjährigen „Mufti von Jerusalem“ Amin al-Husseini, der 1941-1945 auf Seiten der Achse stand. Über die Positionierungen hunderter anderer arabischer Nationalisten und politischer Akteure ist weniger bekannt, und auch Bereiche wie die arabische Presse sind erst in den letzten Jahren in den Fokus der Forschung geraten. Das Thema ist also in weiten Teilen unerforscht und gleichzeitig hochgradig politisch aufgeladen. Im Seminar sollen zunächst verschiedene Aussagen über arabische Positionierungen zu Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg betrachtet werden, ebenso wie ihre Quellenbasis. Anhand von arabischen, aber auch einigen hebräischen, englischen und deutschen Quellen und gestützt von Sekundärliteratur sollen dann eigene Perspektiven auf das Themengebiet erarbeitet werden.
Zur Vorbereitung wird die Lektüre der folgenden Aufsätze empfohlen (Kopiervorlagen im Regal „Seminarapparate“):
Götz Nordbruch, „Cultural Fusion“ of Thought and Ambitions? Memory, Politics and the History of Arab-Nazi German Encounters, in: Middle Eastern Studies 47 (2011), S. 183–194.
Israel Gershoni, Introduction. An Analysis of Arab Responses to Fascism and Nazism in Middle Eastern Studies, in: ders. (Hg.), Arab Responses to Fascism and Nazism. Attraction and Repulsion, Austin, Tx. 2015, 1-31.
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