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Seminar: BA NO; Die Oberrabbiner Rav Uziel und Rav Kook im Yishuv: Sefardische und aschkenazische Konzepte zu Tradition, Land und Volk und ihr Erbe in Israel - Details
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General information

Course name Seminar: BA NO; Die Oberrabbiner Rav Uziel und Rav Kook im Yishuv: Sefardische und aschkenazische Konzepte zu Tradition, Land und Volk und ihr Erbe in Israel
Subtitle Modul: Methodik des Quellenstudiums: Religion und Gesellschaft des Judentums
Semester WS 2018/19
Current number of participants 6
expected number of participants 22
Home institute Jüdische Studien / Judaistik
participating institutes Orientalisches Institut
Courses type Seminar in category Offizielle Lehrveranstaltungen
First date Wednesday, 24.10.2018 16:15 - 17:45

Rooms and times

No room preference
Wednesday: 16:15 - 17:45, weekly

Comment/Description

Der aus einer frommen lettischen Familie stammende Abraham Kook wurde nach verschiedenen Rabbinaten in Lettland, Jaffa und London im Jahr 1921-35 ashkenazischer Oberrabbiner des Jischuv, der jüdischen Ansiedlung in Palästina. Rav Kook, wie er oft kurz genannt wird, ist einerseits der einflussreichste orthodox-religiöse Denker unserer Zeit, der nicht nur einen äußerst umfassenden Korpus an Texten hinterlassen hat, sondern der davon überzeugt war, dass die Rückkehr der Juden nach Zion der Beginn der Erlösung Israels und der Welt sei. Dies bedeutet, dass er in seinem Denken und Wirken eine äußerst spannungsvolle Verbindung zwischen der allgemeinen (europäischen) Kultur und den Traditionen seiner ashkenazischen Herkunft herstellte. Er bejahte Extreme: den säkularen Zionismus und die Erlösung als eine gegenwärtige Realität. Ein erstes Ziel des Seminars wird es sein, die Art der Verbindung dieser Extreme zu verstehen, und damit auch zu verstehen, warum nach dem Tod von Rav Kook ab dem Sechstagekrieg 1967 der Erlösungsgedanke in seinem Denken das Projekt des säkularen Zionismus vollkommen verdrängt hat, denn fortan diente Rav Kooks Denken vor allem zur Rechtfertigung der Besiedlung des Landes, das einmal das biblische Volk Israel besiedelt hatte (Groß-Israel). Ein zweites Ziel des Seminars wird es sein, Rav Kooks aschkenazische Verbindung von Land und Volk mit den analogen Vorstellung von Ben-Zion Meir Hai Uziel zu vergleichen, der von 1939 bis 1948 der sefardische Oberrabbiner des Yishuv war. Wie hat Uziel die Konzepte Volk und Land auf dem Hintergrund seiner sefardischen Traditionen so verbunden, dass er säkulare Errungenschaften wie das Frauenwahlrecht – im Gegensatz zu Rav Kook – in seine sefardischen Traditionen integrieren konnte, ohne dass die religiösen Konzepte alles dominieren?

Literatur:
-Ben Zion Bokser (ed.), Abraham Isaak Kook – The Lights of Penitence, The Moral Principles, Lights of Holiness, Essays, Letters, and Poems, übersetzt und eingeleitet durch Ben Zion Bokser, New Yersey: Paulist Press 1978.
-Benjamin Ish-Shalom, Rav Avraham Itzhak HaCohen Kook. Between Rationalism and Mysticism, New York: State University of New York Press 1993 (Übersetzung des hebr. Originals).
-Shalom Rosenberg, „Introduction to the Thought of Rav Kook“, in: The World of Rav Kook‘s Thought. Presentations … On the Occasion of the 50th Anniversary of Rav Kook‘s Death, Jerusalem: AVI CHAI 1991, 16-127 (Übersetzung des hebr. Originals).
-Angel, Hayyim J., "Embracing tradition and modernity: Rabbi Benzion Meir Hai Uziel", in: Conversations 27 (2017) 105-110.
-Zvi Zohar, "Two public letters of Rav Abraham Ha-Kohen Kook and the responsum of Rav BenZion Uziel on women's suffrage", Edah 1,2 (2001), 1-16.