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Übung: Gemäldekunde als Spurensuche - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Übung: Gemäldekunde als Spurensuche
Untertitel Mit Sherlock Holmes durch die Kunstgeschichte
Semester SS 2012
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 2
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Leitung des Instituts für Kunstgeschichte und Archäologien Europas
Veranstaltungstyp Übung in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Freitag, 13.04.2012 15:00 - 16:30, Ort: (SR 123 bzw. Stiftung Moritzburg n. V.)

Räume und Zeiten

(SR 123 bzw. Stiftung Moritzburg n. V.)
Freitag: 15:00 - 16:30, wöchentlich (15x)

Kommentar/Beschreibung

Im letzten Jahr erschütterte ein Fälschungsskandal die Kunstwelt: Ein begabter Maler hatte Werke der klassischen Moderne gefälscht und in den Kunsthandel bringen können, weil passionierte Sammler, erfahrene Kunsthändler und Kunsthistoriker von Weltruf sich hatten täuschen lassen. Im Nachhinein vorgenommene Gemäldeuntersuchungen erbrachten zahlreiche Indizien dafür, dass es sich tatsächlich um Fälschungen handelte.
Das Verblüffende daran ist, dass in den Gemälden selbst bereits die entscheidenden Informationen enthalten waren, die sie als Fälschungen entlarvten. Betrachtet man Kunstwerke in ihrer Komplexität sowohl als Bilder, wie auch als Artefakte, in denen verschiedene Materialien miteinander kombiniert sind – dann wird man immer auf einen reichen Schatz an Informationen treffen, welcher in der bildlichen Darstellung, im „Inhalt“ selbst, nicht enthalten ist.
Schlüssel zu diesen Informationen sind die zahlreichen Spuren, welche die Geschichte eines Kunstwerkes seit seiner Entstehung an ihm hinterlassen hat. Die seit reichlich hundert Jahren betriebene Gemäldekunde ist die älteste Art der Spurensuche in der Kunstgeschichte – heutige Verfahren nutzen alle Möglichkeiten der Naturwissenschaften und erstrecken sich auf alle möglichen Artefakte (Archäometrie). Der moderne Sherlock Holmes, so wie ihn die aktuelle BBC-Verfilmung zeigt, ähnelt dem heutigen Archäometriker mehr, als man gemeinhin glauben möchte (übrigens entlarvt er in der dritten Folge nebenbei eine Kunstfälschung).
Das Seminar soll sowohl in die Geschichte und Theorie der Gemäldekunde einführen, wie auch mittels Übungen anhand kaum bekannter Gemälde aus den Depots der Stiftung Moritzburg die Spurensuche praktisch betreiben.
Erwartet wird, dass jeder Seminarteilnehmer bereit ist, konkrete Aufgaben zu übernehmen. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Für die praktischen Übungen sind Operations- oder feine Zwirnhandschuhe erforderlich. Die Kenntnis der Sherlock-Holmes-Geschichten von Sir Athur Conan Doyle wird vorausgesetzt.

Literatur: Oliver HAHN, Horst CZICHOS, Was ist falsch am falschen Rembrandt? Mit High-Tech den Rätseln der Kunstgeschichte auf der Spur, München 2011; Knut NICOLAUS, Handbuch der Gemäldekunde, Köln 2003; Andrea KIRSH, Rustin S. LEVENSON, Seeing through Paintings – Physical Examination in Art Historical Studies, New Haven, London 2000; Reclams Handbuch der künstlerischen Techniken, Bd. 1; Knut NICOLAUS, Gemälde: untersucht – entdeckt – erforscht, Braunschweig 1979

Anmelderegeln

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