Mit dem Zunftwesen verbinden sich heute Vorstellungen von solider Qualität, aber auch von konservativer Unterdrückung alles Neuen und Herausragenden. In jedem Fall bildete das zünftige Handwerk seit dem Mittelalter lange Zeit für die Mehrzahl der Künstler den Ausgangspunkt und Rahmen ihres Schaffens. Thema des Seminars ist deshalb die Verankerung der bildenden Künste im zünftigen Handwerk. Dazu zählen: Ausbildung, Arbeitsprozesse und Arbeitsteilung, Vertragsgestaltung und Entlohnung aber auch die Entstehung von noch heute zentralen Aspekten des Kunstschaffens, wie dem „geistigen Eigentum“ und dem „freien Kunstmarkt“.
Das Seminar verfolgt ebenso wie die zugehörige Veranstaltung über „Hofkünstler“ die Betrachtung von Kunstwerken vor dem Hintergrund der Künstlersozialgeschichte. Alle Studierenden, die den Erwerb eines Scheins im Modul „Themen der Kunstgeschichte II“ beabsichtigen, erhalten diesen durch Teilnahme an beiden Seminaren, die Übernahme eines Referats und eine ca. zehnseitige Verschriftlichung. Alle anderen Interessierten sind ebenfalls herzlich eingeladen.
Literaturempfehlungen: Hans Huth: Künstler und Werkstatt der Spätgotik, Darmstadt 1967. – Andreas Tacke/Franz Irsingler (Hrsg.): Der Künstler in der Gesellschaft. Einführung zur Künstlersozialgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, Darmstadt 2011.
Aufgabenstellung und Literaturhinweise zu den einzelnen Referaten siehe unten. Bei Interesse an einem der Themen, bitte ich um eine mail an: sebastian.schulze@kunstgesch.uni-halle.de
