Der Stoff dieser Vorlesung umfaßt die Kunst von Andrea Palladio (1508-1580) weit über den engeren architektonischen Rahmen hinaus. Sein Werk setzte im 16. Jahrhundert künstlerische Standards, als römische Ruinen noch keine klassische Ruinen waren und die Neuschöpfungen eines Bramante und Michelangelo zur Künstlerausbildung, aber noch nicht zum Reisekanon des Bürgertums gehörten. Die überragende Wirkung und ästhetische Norm seiner Bauten und Schriften in den protestantischen Ländern wird über Scamozzi und Jacob van Campen in den Niederlanden und Inigo Jones in England bis hin zu Thomas Jefferson in den USA und den Wahlverwandten Le Corbusier und Mies van der Rohe in einem weiten kulturhistorischen Rahmen einschließlich des Theaters und der Bildkünste im 17. und 18. Jahrhundert nachgezeichnet, von Rubens zu Rembrandt, von Venedig bis nach Wörlitz.
