Die Literatur der Karibik des 20. Jahrhunderts zeichnet sich dadurch aus, dass neue kulturtheoretische Positionen bestimmt werden. Dabei werden nicht nur neue ästhetische Fragestellungen sondern auch gesellschafts- und kulturkritische Positionierungen ausgelotet. Insbesondere die vielschichtige Erfahrung der komplexen und dynamischen kulturellen Austauschprozesse und Geschichte zwischen Abhängigkeit und Unabhängigkeit, Kolonialismus und Postkolonialität macht die Karibik zu einem Ort innovativer (Kultur)Theorieproduktion. Das Seminar möchte diesen sowohl ästhetischen Positionierungen als auch kulturtheoretischen Positionen und ihren Schlüsselbegriffen in der Literatur der Karibik nachgehen und dabei untersuchen, wie diese Positionen in die Theoriebildungsprozesse und die Literaturen und Kulturen zurückwirken. Dass dabei insbesondere auch eine transnationale Perspektive mitberücksichtigt werden muss, zeigt die zunehmend globale Rezeption dieser Theorieproduktion.