Die Bezeichnung „Reiseliteratur“ versammelt äußerst heterogene Texte (z.B. Tagebücher, Briefe, Chroniken), die sich mit (global-lokalen) Begegnungen zwischen Europa und den Amerikas, Reiseerfahrungen oder Feldforschung und allgemein mit Beobachten, Erzählen, Schreiben in Bewegung beschäftigen. Vor dem Hintergrund der anthropologischen Wende in der Literaturwissenschaft und der Literarischen Anthropologie, die eine umfassende kulturwissenschaftliche Neuausrichtung der Literaturwissenschaften einleiteten, möchte das Seminar Originaltexte des Reisens/der Bewegung untersuchen, die sich zwischen Ethnographie/Anthropologie und Literatur verorten lassen. Dabei soll eine Begriffsbestimmung der Reiseliteratur versucht werden. Neben literarischen Texten werden daher auch ethnographische/wissenschaftliche Beschreibungen (von Alexander von Humboldt bis heute), die eine literarische Qualität aufweisen, exemplarisch gelesen. Fragen wie etwa nach dem Literarischen des Reisens, Strategien des Erzählen und Narrativität, Positionen zu Kultur als Text als auch nicht-textlichen Repräsentationen orientieren hier die Auseinandersetzung.
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