Für die wissenschaftliche Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit, die unter dem Namen „Wissenschaft des Judentums“ bekannt ist, gehört die jüdische Philosophie nicht zu den primären Aufgaben. Wohl unter dem Druck der deutschen Aufklärung und dann der Berliner Schule von Hegel und Schleiermacher erwacht in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts ein reges Interesse an der Geschichte der jüdischen Philosophie, die die jüdischen Gelehrten dann fast ausnahmslos Religionsphilosophie nennen. Ich möchte hier die Namen von Julius Friedsohn, Salomon Formstecher, Salomon Hirsch, H. Joel, Joseph Gugenheimer, Samuel Back, David Kaufmann, Jacob und Julius Guttmann, Hermann Steinthal, Neumann Sandler, Philipp Bloch, Hermann Cohen, Emil Berger oder Adolf Frank nennen, die zwischen 1840 und 1930 den Begriff der Religionsphilosophie in ihren Werken verwendet haben, in denen sie quer durch die Geschichte jüdische Autoren, Strömungen oder Abhandlungen behandelt haben.
Im Blockseminar werden Abschnitte aus diesen Werken gelesen und kommentiert.