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Seminar: MA - Franz Rosenzweigs „Sprachdenken“ in seinen Übersetzungen der Poesie des Jehuda Halevi - Details
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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: MA - Franz Rosenzweigs „Sprachdenken“ in seinen Übersetzungen der Poesie des Jehuda Halevi
Untertitel Modul: Jüdische Philosophie und Geistesgeschichte
Semester WS 2018/19
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 1
erwartete Teilnehmendenanzahl 15
Heimat-Einrichtung Jüdische Studien / Judaistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Donnerstag, 25.10.2018 10:00 - 12:00, Ort: (Großer Berlin 14; Kl. SR)
Voraussetzungen Hebräischkenntnisse
SWS 2
ECTS-Punkte 10 LP

Räume und Zeiten

(Großer Berlin 14; Kl. SR)
Donnerstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (14x)

Kommentar/Beschreibung

Ab 1922 hat Franz Rosenzweig (1886-1929) fünfundneunzig Gedichte des mittelalterlichen Dichters und Gelehrten Jehuda Halevi (1075-1141) ins Deutsche übersetzt. Die Lektüre dieser Übersetzungen ist eine einzigartige, nicht nur philologische, sondern auch ästhetische und theologische Leistung, wobei Rosenzweig seine Aufgabe nicht nur im wortwörtlichen Zusammenklang der deutschen und hebräischen Sprache gesehen hat. Ihm ging es darüber hinaus – ähnlich wie in seiner Bibelübersetzung – um einen Zusammenklang von „Deutschtum“ und „Judentum“ wie auch um eine Renaissance jüdischer Spiritualität. Genau dies war auch das Projekt von Rosenzweigs Hauptwerk, dem „Stern der Erlösung“, in dem er sein sogenanntes „Sprachdenken“ entwickelt hat: eigentlich eine Kulturkritik, welche sich gegen zeitlos-universales Denken und für ein (transkulturelles) Denken als dialogisches Ereignis im Hier und Jetzt aussprach. Ziel des Seminars wird es sein, uns mit dem Konzept von Rosenzweigs „Sprachdenken“ im Kontext der Situation der deutschen Juden zu Beginn des 20. Jahrhunderts vertraut zu machen. Anschließend werden wir Rosenzweigs Übersetzung von ausgewählten Gedichten lesen und untersuchen, inwiefern diese im Sinne seines Sprachdenkens ein Zusammenklang von Kulturen sind. Ausgangspunkt dieses Nachvollzugs bilden die kompakten Reflexionen, welche Rosenzweig all seinen Übersetzungen beigefügt hat.

Literatur:
-Franz Rosenzweig, „Fünfundneunzig Hymnen und Gedichte“, in: Der Mensch und sein Werk. Gesammelte Schriften, Bd. 4, The Hague: Nijhoff, 1983.
-Barbara Ellen Galli, Franz Rosenzweig and Jehuda Halevi. Translating, Translations, Translators, McGill-Queen‘s University Press 1995.
-Mara Benjamin, „Building a Zion in German(y): Franz Rosenzweig on Yehudah Halevi“, Jewish Social Studies 13,2 (2007), 127-154.