Gibt es eine Wirklichkeit, wie sieht sie aus, und was davon können Menschen erkennen? Bereits die griechische Philosophie hat diese Frage vor mehr als 2000 Jahren beschäftigt, und schon damals hat Platon davor gewarnt, dass ein neues Medium, die Schrift, die Interaktion des Gespräches und die Schulung des Gedächtnisses behindern wird. Lange Zeit konnten die Kirchen ihre Botschaft konkurrenzlos verbreiten, weil sie durch den Gottesdienst ein mediales Monopol besaßen. Das änderte sich durch das erste Massenmedium, den Buchdruck. Medien stellen ein bedeutsames Bindeglied in der menschlichen Gemeinschaft dar, ohne die heutigen Massenmedien wäre unsere demokratische Gesellschaft nicht zu organisieren.
Wie lässt sich das Verhältnis von Wirklichkeit und unserer Vorstellung davon, die heute überwiegend durch die Massenmedien geprägt ist, theoretisch fassen? Welche gesellschaftlichen Folgen hat die Entwicklung von Radio, Film und Fernsehen für unsere Gesellschaft? Wie wird sich unser Zusammenleben durch die Digitalisierung verändern? Wann wächst technisch Mensch und Maschine zusammen? Die Vorlesung gibt einen Überblick über klassische, gegenwärtige und prognostische Medientheorien.
Basisliteratur:
Leschke, Rainer, Einführung in die Medientheorie, Stuttgart 2007
Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss des Seminars ist die regelmäßige Teilnahme, die Übernahme eines Referates oder Lektürevorbereitung sowie die Einreichung einer Haus-arbeit bis zum Ende des Semesters (30.09.2016).