MLU
Seminar: Literarische Kapitalismuskritik seit dem 18. Jahrhundert (mi 10-12) - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Literarische Kapitalismuskritik seit dem 18. Jahrhundert (mi 10-12)
Untertitel (Modul B.A./LA: Literaturgeschichte. [17. Jh. bis zur Gegenwart] / Themen, Stoffe, Motive Modul MA/LA : Literaturgeschichte. Vertiefungsmodul Modul MA: Literaturgeschichte /Themen, Stoffe, Motive / Kulturelle Diskurse
Semester SS 2018
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 18
maximale Teilnehmendenanzahl 40
Heimat-Einrichtung Institut für Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Offizielle Lehrveranstaltungen
Erster Termin Mittwoch, 04.04.2018 10:15 - 11:45
Studiengänge (für) B.A. 60/90
LA Gymn./LA Sek.-und Förderschule
Master AVL 45/75 /Master DSL 120 / Master DLK 45/75
SWS 2

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Mittwoch: 10:15 - 11:45, wöchentlich(15x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Karl Marx‘ spöttische Bemerkung zum Kapitalismus „Er wirft lebendige Junge oder legt wenigstens goldne Eier.“ (MEW 23, S. 169) weist nicht nur auf die bis heute ebenso rätselhafte wie attraktive Produktivität des Kapitalismus hin, sondern verweist im Rückgriff auf landwirtschaftliche oder märchenhafte Bilder zugleich auf das Problem seiner Darstellung bzw. Darstellbarkeit. Nicht erst Bertolt Brecht, sondern so auch schon Goethe und Marx selbst, Adam Smith und andere haben sich seit dem 18. Jahrhundert mit der Undarstellbarkeit, also in gewissem Sinn auch Unfassbarkeit und nicht zuletzt Unvermittelbarkeit kapitalistischer Erfahrungen und Prozesse beschäftigt und zugleich versucht, diese dann doch in irgendwelchen Formen narrativer, allegorischer oder experimenteller Gestaltung einer gewissen Fasslich¬keit/Begreifbarkeit zuzuführen. Dieser Problemstellung werden wir nach grundlegender Lektüre einiger historischer Beschreibungs- und Theorie-Ansätze anhand ausgewählter literarischer Werke nachgehen, wobei die aktuelle Debatte um die Unvorstellbarkeit eines historischen Endes dieser Formation ebenso wenig aus den Augen verloren werden soll wie die mit ihrer Verinnerung verbundenen Belastungen und gesellschaftlichen Verwerfungen. Texte u.a. von Wilhelm Hauff, Jean Paul, Johann Wolfgang von Goethe, Charles Dickens, Emile Zola, Upton Sinclair, Bertolt Brecht, Rainer Merkel, Don DeLillo, Kathrin Röggla und Heiner Müller.

Lit.: Karl Polanyi: The Great Transformation. Politische und gesellschaftliche Ursprünge von Gesellschaften und Wirtschaftssystemen [1944]. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1978; Immanuel Wallerstein: Der historische Kapitalismus. Berlin: Argument 1984; Jürgen Kocka: Geschichte des Kapitalismus. München: Beck 2013 32017; Heinz Schlaffer: Faust Zweiter Teil. Die Allegorie des 19. Jahrhunderts. Stuttgart: Metzler 1989; Hans Adler (Hg.): Der deutsche soziale Roman im 18. und 19. Jahrhundert. Darmstadt: WBG 1990; Christoph Menke, Juliane Rebentisch (Hg.): Kreation und Depression. Freiheit im gegenwärtigen Kapitalismus. Berlin: Kadmos 2010; Joseph Vogl: Das Gespenst des Kapitals. Zürich: diaphanes 2011; Marc Fisher: Kapitalistischer Realismus ohne Alternative. Eine Flugschrift. Hamburg: VSA 2013; Ingar Solty, Enno Stahl (Hg.): Richtige Literatur im Falschen? Schriftsteller - Kapitalismus – Kritik. Berlin: Verbrecher Verlag 2016; Oliver Nachtwey: Die Abstiegsgesellschaft. Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne. Berlin: Suhrkamp 2016; Matthias Greffrath (Hg.): RE: Das Kapital im 21. Jahrhundert. München: A. Kunstmann 2017; Heiner Müller: „Für alle reicht‘s nicht“. Texte zum Kapitalismus. Berlin: Suhrkamp 2017.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmeranzahl: Literarische Kapitalismuskritik seit dem 18. Jahrhundert (mi 10-12)".
Erzeugt durch Migration 128 08:37:11 08/21/18
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich ab 15.03.2018, 10:00.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.